Hinrichtungen von Frauen sind in den USA äußerst selten. Doch jetzt stirbt eine 38-Jährige im US-Bundesstaat Texas durch eine Giftinjektion. Sie ließ gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin deren Sohn verhungern.

Im US-Bundesstaat Texas ist laut Medienberichten eine 38-jährige Frau hingerichtet worden, die zusammen mit ihrer Lebensgefährtin deren Sohn verhungern ließ. Die Täterin Lisa Coleman sei wegen Mordes im Gefängnis von Huntsville per Giftspritze exekutiert worden, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf die texanische Strafvollzugsbehörde. Die Hinrichtung dauerte 12 Minuten.

Der neunjährige Junge wog zum Zeitpunkt seines Todes 2004 nur noch knapp 16 Kilogramm und wies verschiedene Verletzungen auf, schreibt das Blatt. Das Paar hatte den Jungen gefesselt und ihm Nahrung verweigert. Die Vernachlässigung mit Todesfolge wurde aufgrund des Kidnapping-Vorwurfes als Mord eingestuft.

Die Mutter des Jungen bekannte sich vor Gericht schuldig. Für ihr Geständnis wurde sie zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, meldet die "Washington Post".

Im Falle der zum Tode verurteilten Coleman lehnte der Oberste Gerichtshof es ab, die Hinrichtung auszusetzen. Es war die 9. Hinrichtung in Texas und die 30. in den USA in diesem Jahr. Damit ist Texas der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen in diesem Jahr.

Frauen werden in den USA nur selten exekutiert. Coleman ist nach Angaben des "Death Penalty Information Center" erst die 15. Frau, die seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 in den Vereinigten Staaten hingerichtet wurde - fünf Hinrichtungen von Frauen fanden in Texas statt. Die Frauenquote bei Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten beträgt nur ein Prozent.