Nach Rückzug von DeSantis Trump ist "geehrt" und stichelt gegen Haley
22.01.2024, 00:39 Uhr Artikel anhören
Ist schon siegessicher: Donald Trump.
(Foto: AP)
Bei den Republikanern ist nach dem Rückzug von Ron DeSantis nur noch Nikki Haley übrig, die Donald Trump die Kandidatur für die Präsidentschaft ernsthaft streitig machen könnte. Der Ex-Präsident sieht in ihr "die Kandidatin der Globalisten und Demokraten". Ihre Chancen stehen nicht gerade gut.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich "geehrt" über die Unterstützung des aus dem Präsidentschaftsrennen der Republikaner ausgestiegenen Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, gezeigt. Es sei jetzt an der Zeit, "dass sich alle Republikaner hinter Präsident Trump versammeln", um bei der Präsidentschaftswahl im November Amtsinhaber Joe Biden zu besiegen und dessen "katastrophale Präsidentschaft" zu beenden, erklärte das Wahlkampfteam des Rechtspopulisten.
Zugleich erneuerte das Wahlkampfteam die Attacken gegen Trumps wichtigste im Rennen verbliebene Rivalin Nikki Haley. Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen sei "die Kandidatin der Globalisten und Demokraten". Die 52-Jährige wolle höhere Steuern, Kürzungen bei den sozialen Sicherungssystemen und eine Öffnung der US-Grenzen, hieß es in einer Erklärung von Trumps Wahlkampfteam.
DeSantis hatte am Sonntag, zwei Tage vor den Präsidentschaftsvorwahlen im Bundesstaat New Hampshire, das Handtuch geworfen und Trump seine Unterstützung ausgesprochen. Er sehe für sich "keinen klaren Weg zum Sieg", sagte der rechte Hardliner zur Begründung. Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner wird damit zu einem Zweikampf zwischen Trump und Haley, in dem der Ex-Präsident der klare Favorit ist.
Haley hofft auf New Hampshire
DeSantis hatte lange Zeit als gefährlichster parteiinterner Rivale von Trump gegolten. Der Wahlkampf des 45-jährigen Gouverneurs kam dann aber nie richtig in Schwung. Beim Vorwahlauftakt im Bundesstaat Iowa am vergangenen Montag landete DeSantis zwar auf dem zweiten Platz, allerdings mit einem riesigen Rückstand von 30 Prozentpunkten auf Trump. Bei der nächsten Vorwahl in New Hampshire galt DeSantis als chancenlos. Denn in dem Bundesstaat im Nordosten der USA sind die Wähler deutlich weniger konservativ eingestellt als in Iowa, wo DeSantis mit seiner ultrakonservativen, teilweise noch rechts von Trump gelagerten Agenda punkten konnte.
New Hampshire wird damit zur Bühne für einen Zweikampf zwischen Trump und Haley. Die frühere UN-Botschafterin hat zuletzt versucht, sich verstärkt von Trump abzugrenzen. Sie hofft, damit in dem Bundesstaat punkten zu können, um dann gestärkt in die weiteren Vorwahlen zu ziehen. Ob ihr das jedoch gelingt, ist fraglich. In Umfragen lag Trump in New Hampshire zuletzt im Schnitt 14 Prozentpunkte vor Haley. In South Carolina, wo die Vorwahlen im Februar anstehen, ist Trumps Vorsprung noch größer - und das, obwohl Haley aus dem Bundesstaat im Süden stammt und dort einst Gouverneurin war.
Dass sie für Trump abgeneigte Spender nun die einzige Alternative bei den Republikanern ist, könnte ihr die Geldmittel für eine Fortsetzung ihrer Kampagne sichern. "Möge die beste Frau gewinnen", sagte Haley bei einer Wahlkampfveranstaltung in Seabrook in New Hampshire. Die Entscheidung über die Vergabe der Kandidatur der Republikaner könnte somit dieses Jahr faktisch früher fallen als üblich. Formell ziehen sich die Vorwahlen bis in den Sommer hinein. Gekürt wird der Kandidat oder die Kandidatin anschließend auf einem Parteitag, bevor es in den eigentlichen Präsidentschaftswahlkampf geht.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/rts