Politik

"Zeitalter der Geduld vorbei" Trump richtet Warnung an Nordkorea

US-Präsident Donald Trump setzt im Streit mit Nordkorea auf Sanktionen, Dialog - und Drohungen.

US-Präsident Donald Trump setzt im Streit mit Nordkorea auf Sanktionen, Dialog - und Drohungen.

(Foto: REUTERS)

Im Konflikt um Nordkoreas Atomprogramm kündigt US-Präsident Trump einen Politikwechsel an: Neben Sanktionen schließt er auch Militäraktionen gegen das Regime in Pjöngjang nicht mehr aus. Südkoreas Staatschef Moon betont indes den Willen zum Dialog.

US-Präsident Donald Trump hat sich im Konflikt um das Raketenprogramm Nordkoreas mit scharfen Worten an die international isolierte Regierung in Pjöngjang gewandt. Das "Zeitalter der strategischen Geduld" sei vorüber, dieser Ansatz sei gescheitert, sagte Trump nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In im Weißen Haus. Ziel seiner Regierung sei es, "Frieden, Stabilität und Wohlstand" in die Region zu bringen. Die USA behielten sich aber das Recht vor, sich selbst und ihre Verbündeten zu verteidigen.

Die USA arbeiteten laut Trump mit Südkorea, Japan und anderen Partnern an einer Reihe von Maßnahmen, um "unsere Verbündeten und unsere eigenen Bürger vor dieser als Nordkorea bekannten Bedrohung zu schützen". Er habe mit Moon zudem über eine Neuauflage der Handelsbeziehungen und die Verteilung der Kosten für Verteidigung gesprochen, sagte Trump.

Moon tritt im Gegensatz zur südkoreanischen Vorgängerregierung auch für einen Dialogprozess mit Nordkorea ein. Die USA und Südkorea strebten zusammen einen "umfassenden Ansatz" gegenüber Pjöngjang an, bei dem neben den Sanktionen auch der "Dialog" eingesetzt werde, sagte er bei seinem Auftritt mit Trump. Moon teilte ferner mit, dass der US-Präsident seine Einladung angenommen habe, noch in diesem Jahr nach Südkorea zu reisen.

Trump erhöht Druck auf China

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte gegenüber Pjöngjang eine Politik der "strategischen Geduld" verfolgt. Der Demokrat verurteilte die Raketentests stets auf das Schärfste, verhängte neue Sanktionen gegen das Land und verweigerte die Wiederaufnahme von Gesprächen, so lange sich das Land nicht zur Beendigung seines Atomprogrammes bekenne.

Trump erklärte diese Strategie schon mehrfach für beendet. Der Republikaner drohte mit Alleingängen und schloss auch militärische Aktionen nicht aus. Er setzt zugleich auf diplomatischen Druck aus China. Die USA gehen davon aus, dass die Regierung von Präsident Xi Jinping großen Einfluss auf Nordkorea hat, auch weil rund 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP/rts

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