Aufnahmestopp in der US-Armee Trump unterzeichnet Transgender-Verbot
26.08.2017, 02:15 Uhr
US-Soldaten vor einem Panzer.
(Foto: REUTERS)
Zwischen 1320 und 15.000 Transgender dienen nach Schätzungen in der US-Armee. Doch in den Augen von Donald Trump verursachen sie zu hohe Kosten. Per Direktive weist er das Pentagon jetzt an, sie nicht in die Streitkräfte aufzunehmen.
US-Präsident Donald Trump hat das Pentagon offiziell angewiesen, künftig keine Transgender mehr in die Streitkräfte des Landes aufzunehmen. Trump unterzeichnete am Freitag eine entsprechende Direktive an Verteidigungsminister Jim Mattis, wie aus dem Weißen Haus verlautete. Ob Transgender, die bereits in der Armee dienen, aus der Truppe ausscheiden müssen, soll das Pentagon entscheiden.
Trump hatte Ende Juli angekündigt, Transgender vom Dienst in den Streitkräften ausschließen zu wollen. Das US-Militär dürfe nicht mit den "enormen medizinischen Kosten und der Störung belastet werden", die Transgender mit sich brächten, schrieb der Präsident.
In der US-Armee gilt schon ein Transgender-Verbot. Ashton Carter, der Verteidigungsminister von Trumps Vorgänger Barack Obama, hatte im Juni 2016 allerdings angeordnet, dieses Verbot zum 1. Juli dieses Jahres aufzuheben. Er machte es Mitgliedern der Streitkräfte auch möglich, dass sie ihr Geschlecht angleichen können.
Bis zu 15.000 Betroffene
Transgender ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich im falschen Körper geboren fühlen sowie für solche, die sich keinem eindeutigen Geschlecht zuordnen können. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte gibt es nach Schätzungen zwischen 1320 und 15.000 Transgender.
Laut einer Studie der Rand Corporation aus dem Jahr 2016 sind die Kosten, die Transgender verursachen, verhältnismäßig niedrig. Bei geschätzten 55 bis 270 Fällen, die sich einer Hormonbehandlung oder einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, würden die Kosten bei 2,4 Millionen bis 8,4 Millionen Dollar liegen. Die Gesamtausgaben im Bereich Gesundheit in der US-Armee lagen 2015 bei 3,2 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa