Präsident auf Pick-Up-Ladefläche Trump verbreitet Video mit gefesseltem Biden
30.03.2024, 21:37 Uhr Artikel anhörenIn etwas mehr als einem halben Jahr steht die Präsidentschafts-Wahl in den USA an. Donald Trump hat als Kandidat der Republikaner bereits längst den Wahlkampf-Turbo angeschaltet - und sich auf seinen Konkurrenten Biden eingeschossen. Nun zeigt er ihn gar gefesselt als Opfer.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat ein Video verbreitet, auf dem sein Amtsnachfolger Joe Biden scheinbar in misslicher Lage gefesselt auf der Ladefläche eines Pick-Up-Trucks zu sehen ist, und damit erwartungsgemäß scharfe Kritik auf sich gezogen. Dass Trump politisch mit harten Bandagen kämpft, ist bekannt. Dem Wahlkampf-Team von Biden geht der Post aber zu weit.
"Trump schürt regelmäßig politische Gewalt und es ist an der Zeit, dass die Leute ihn ernst nehmen – fragen Sie einfach die Polizisten des Kapitols, die am 6. Januar zum Schutz unserer Demokratie angegriffen wurden", kommentiert Michael Tyler, Kommunikationsdirektor der Biden-Kampagne, den Beitrag Trumps in dessen eigenem sozialen Netzwerk Truth Social. Mit diesem Satz spielt Tyler auf den Sturm auf das US-Kapitol in Washington im Januar 2021 an, bei dem Trump nach Ansicht der US-Demokraten eine Rolle als Anheizer einnahm.

Ein Truck mit vielen Insignien - und einem scheinbar gefesselten Trump-Konkurrenten.
(Foto: Truth/RealDonaldTrump)
Auf dem Video zu sehen ist natürlich nur eine Fotomontage eines gefesselten Biden. Diese ist derart auf der Heckklappe eines augenscheinlichen Trump-Anhängers angebracht, dass sie zumindest bei schlechter Videoqualität dem einen oder anderen täuschend echt vorkommen kann. Trump betitelt seinen Beitrag schlicht mit dem Datum und dem Ort, an dem er oder jemand aus seinem Umfeld das Video vermutlich aufnahm: "3/28/24 | LONG ISLAND, NEW YORK…" Der Truck düste demnach durch heimatliche Gefilde des in New York City geborenen Trump, der sich seit den 60er Jahren in seiner Heimatstadt den Ruf eines beinharten Immobilien-Tycoons erarbeitete - um später auch die Politik aufzumischen.
US-Medien zufolge verbreitete Trump das Video, nachdem er auf Long Island an der Totenwache eines im Dienst getöteten Polizisten teilnahm. Auch Trumps Wahlkampf-Team reagierte bereits auf die Kritik und setzte just zum Gegenangriff an. Sein Sprecher Steven Cheung erklärte: "Das Bild war auf der Ladefläche eines Pickups, der den Highway entlangfuhr. Demokraten und irre Wahnsinnige haben nicht nur zu verabscheuungswürdiger Gewalt gegen Präsident Trump und seine Familie aufgerufen, sie rüsten das Justizsystem sogar zur Waffe gegen ihn."
Trump selbst und sein Team scheinen indes das Netzwerk Truth Social als Wahlkampf-Waffe gegen Biden zu nutzen. Viele der Beiträge zeigen den amtierenden US-Präsidenten in Fotomontagen oder Zusammenschnitten als jemanden, der viel stottert, stolpert und Immigranten ins Land lässt - letzteres wäre vielen Trump-Anhängern ein Dorn im Auge.
Quelle: ntv.de, mpe