Zwei vom gleichen Schlag Trump versteht sich mit Putin "exzellent"
13.07.2017, 04:54 Uhr
Am Rand des G20-Gipfels trifft US-Präsident Trump Russlands Staatschef Putin. Statt 30 Minuten dauert es 135 Minuten. Eine Waffenruhe in mehreren Regionen Syriens ist ein Ergebnis. Man kommt miteinander klar - auf den ersten Blick zumindest.
Inmitten der neuen Turbulenzen in der Russland-Affäre hat US-Präsident Donald Trump sein gutes Verhältnis zum russischen Staatschef Wladimir Putin hervorgehoben. "Ich denke, wir haben uns sehr gut verstanden, und das ist keine schlechte Sache. Das ist eine gute Sache", sagte Trump dem christlichen US-Sender CBN.
Trump und Putin hatten sich am vergangenen Freitag am Rande des G20-Gipfels in Hamburg zu ihrem ersten bilateralen Gespräch getroffen. Das Gespräch, das ursprünglich auf eine halbe Stunde angesetzt gewesen war, hatte 2 Stunden und 15 Minuten gedauert. Es sei "hervorragend", "exzellent" gewesen.
In dem Interviewauszug sagte Trump aber auch, er glaube, dass Putin es besser gefunden hätte, wenn seine Konkurrentin Hillary Clinton die Präsidentschaftswahl gewonnen hätte. "Wenn Hillary gewonnen hätte, wäre unser Militär dezimiert worden. Unsere Energie wäre viel teurer geworden. Das ist etwas, was Putin an mir nicht mag", sagte Trump.
Russland-Affäre bleibt Thema
Deshalb ergebe es keinen Sinn, dass es heiße, Putin habe ihn als Kandidaten favorisiert. Er selbst tue in vielen Bereichen das "genaue Gegenteil" von dem, was der russische Präsident wolle. Trump bezog sich dabei auf Vorwürfe gegen Moskau, der Kreml habe ihm zum Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen verhelfen wollen.
Wegen der Affäre um dubiose Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams wird der Umgang des US-Präsidenten mit Putin von einem Großteil der US-Öffentlichkeit mit großem Misstrauen beobachtet.
Die Affäre erreichte nach der Rückkehr Trumps vom G20-Gipfel einen neuen Höhepunkt. Ans Licht kam, dass sein ältester Sohn während des Wahlkampfs eine russische Anwältin getroffen hatte - in der Erwartung, dass diese ihm belastendes Material aus den Händen des russischen Generalstaatsanwalts über die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton übergeben würde.
Es sei wichtig, dass seine Regierung sich mit dem Kreml austausche, so Trump weiter. Er verwies auf die Waffenruhe im Südwesten Syriens, die die USA mit Russland vereinbart haben. Diese halte nun bereits seit vier Tagen, wogegen vorherige Waffenstillstände immer gebrochen worden seien. Dazu sagte der 71-Jährige: "Das liegt daran, dass Präsident Putin und Präsident Trump diesen Deal gemacht haben."
Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa