Ein Job für Truth-Social-Chef Trump verteilt nächste zwei Ämter
15.12.2024, 09:42 Uhr Artikel anhören
Grenell war vier Jahre lang unter Donald Trump US-Botschafter in Berlin, US-Geheimdienstkoordinator und Sondergesandter für die Verhandlungen im Konflikt zwischen Serbien und Kosovo.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der gewählte US-Präsident Trump bereitet weiter seinen Amtsantritt vor und vergibt zwei weitere Posten. Erneut werden Gefolgsleute für ihre Treue belohnt. Mit dem Berliner Ex-Botschafter Grenell bekommt ein alter Bekannter wieder einen Regierungsjob.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat weitere langjährige Gefolgsleute für Schlüsselpositionen in seiner künftigen Regierung ausgewählt. Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, soll Sondergesandter für Spezialaufgaben werden und der Chef seiner Online-Plattform Truth Social, Devin Nunes, Vorsitzender des Geheimdienstbeirats, wie Trump ankündigte.
Grenell werde präsidialer Gesandter für Sondereinsätze. Er werde "in einigen der gefährlichsten Gegenden der Welt arbeiten, einschließlich Venezuela und Nordkorea", schrieb Trump auf Truth Social. "Ric wird weiterhin für Frieden durch Stärke kämpfen und immer auf AMERICA FIRST setzen."
In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 war Grenell US-Botschafter in Berlin, US-Geheimdienstkoordinator und Sondergesandter für die Verhandlungen im Konflikt zwischen Serbien und Kosovo. In seiner Zeit als US-Botschafter in Berlin äußerte er für einen Diplomaten ungewöhnlich harsche Kritik an der deutschen Politik. Grenell war auch für das Amt des Außenministers im Gespräch, für das Trump dann aber den Senator Marco Rubio nominierte. Er galt auch als Kandidat für den Posten des Sondergesandten für den Ukraine-Krieg, der dann an den pensionierten Generalleutnant Keith Kellogg ging.
Devin Nunes soll Geheimdienstbeirat und Truth Social leiten
Nunes soll Vorsitzender des Präsidentenberatungsgremiums für die Geheimdienste werden. Seinen Chefposten bei Truth Social soll er behalten, so Trump. Als Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses hatte Nunes Trump während dessen erster Amtszeit vehement verteidigt. Er warf damals der US-Bundespolizei FBI unsaubere Methoden bei der Untersuchung der russischen Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016 vor.
Nunes werde seine Erfahrung als ehemaliger Ausschussvorsitzender "und seine Schlüsselrolle bei der Aufdeckung des Russland-Schwindels nutzen, um mir unabhängige Bewertungen der Effektivität und Angemessenheit der Aktivitäten der US-Geheimdienste zu liefern", schrieb Trump. Der von Trump schon zuvor für den FBI-Chefposten nominierte Kash Patel war früher ein Mitarbeiter von Nunes im Repräsentantenhaus.
Laut Ermittlungsergebnissen der US-Geheimdienste von 2017 soll Russland mit einer ausgeklügelten Einflusskampagne im Wahlkampf 2016 die demokratische Kandidatin Hillary Clinton diskreditiert und Trump unterstützt haben. Der Kreml bestritt eine Einmischung und Trump jegliche Absprachen mit Russland.
Quelle: ntv.de, mpa/rts