Hat er oder hat er nicht? Trump weicht Fragen nach Telefonat mit Putin aus
01.02.2025, 02:21 Uhr Artikel anhören
Ist nicht immer gleich auskunftsfreudig: Trump verlässt das Weiße Haus, um nach Mar-a-Lago zu fliegen.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Eigentlich ist die Frage nicht schwer zu beantworten: Entweder hat der US-Präsident bereits mit Kremlchef Putin telefoniert oder er hat es nicht. Trump bleibt hier vielsagend vage.
US-Präsident Donald Trump reagiert auffallend ausweichend auf Nachfragen, ob er seit dem Amtsantritt bereits mit Kreml-Chef Wladimir Putin telefoniert habe. "Ich möchte das nicht sagen", entgegnete Trump auf eine entsprechende Frage von Reportern im Weißen Haus.
"Wir werden sprechen", sagte der Republikaner an anderer Stelle mit Blick auf Putin und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Wir wollen diesen Krieg beenden." Das Töten und die Zerstörung seien sinnlos und müssten aufhören. "Wir führen sehr ernsthafte Diskussionen darüber", sagte er mit Blick auf Counterparts in Russland, ließ weitere Nachfragen zu einem persönlichen Austausch mit Putin aber unbeantwortet.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte Trump explizit nicht kommentieren wollen, ob er bereits mit dem russischen Präsidenten telefoniert habe. In Russland wurde insbesondere eine Äußerung zur Kenntnis genommen rund um ein schweres Flugzeugunglück in Washington, bei dem auch mehrere russische Staatsbürger ums Leben kamen. Als Trump in dem Zusammenhang gefragt wurde, ob er darüber mit Putin persönlich gesprochen habe, entgegnete der 78-Jährige: "Nein, das habe ich nicht." Er schob nach: "Nicht darüber."
Kein Briefing des Weißen Hauses
Üblicherweise informiert das Weiße Haus nach einem Gespräch des US-Präsidenten mit einem anderen Staats- und Regierungschef zeitnah öffentlich über den Austausch - wenn auch nur knapp. Trump hatte im Wahlkampf mehrfach versprochen, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden, unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist ist jedoch längst verstrichen.
Zuvor hatte auch US-Außenminister Marco Rubio gefordert, der Ukraine-Krieg müsse auf dem Verhandlungsweg beendet werden. Der Krieg sei für alle Seiten unhaltbar, sagte Rubio in der Sendung "The Megyn Kelly Show". Wie bei jeder Verhandlung müssten dabei "beide Seiten etwas aufgeben". Das werde Zeit benötigen, sagte Rubio und fügte hinzu: "Aber zumindest haben wir einen Präsidenten, der erkennt, dass unser Ziel darin besteht, diesen Konflikt zu beenden, und zwar auf eine Art und Weise, die von Dauer ist, denn er ist unhaltbar, für alle Seiten", sagte Rubio.
Er glaube, dass sogar eine wachsende Zahl von Demokraten in den USA "jetzt anerkennen würde, dass das, was wir finanziert haben, ein Patt ist, ein langwieriger Konflikt", sagte der US-Außenminister weiter. "Und vielleicht noch schlimmer als ein Patt, einer, bei dem die Ukraine schrittweise zerstört wird und immer mehr Territorium verliert. Dieser Konflikt muss also beendet werden."
Quelle: ntv.de, mau/dpa