Mueller sollte entlassen werden Trump wollte Russland-Ermittler loswerden
26.01.2018, 07:08 Uhr
Zwischen Präsident und Sonderermittler gibt es unter anderem Zwist wegen Muellers Mitgliedsbeiträgen in Trumps Golfclub.
(Foto: AP)
Robert Mueller untersucht die Russland-Affäre des US-Präsidenten Donald Trump. Der wollte ihn schon im Sommer wieder loswerden. Berater hielten ihn davon ab und warnten vor einem "katastrophalen Effekt".
US-Präsident Donald Trump wollte laut Zeitungsberichten den Sonderermittler zur Russland-Affäre, Robert Mueller, entlassen. Ein Berater habe ihm aber davon abgeraten, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf vier anyonyme Quellen. Demnach gab Trump die Anordnung zur Entlassung Muellers im Juni 2017. Im Mai war der frühere FBI-Chef Mueller vom Justizministerium zum Sonderermittler ernannt worden.
Hintergrund von Muellers Ermittlungen ist, dass US-Geheimdienste Russland beschuldigen, sich mit Hackerangriffen in den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden und die Frage, ob Trump später als Präsident versuchte, die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu den Russland-Kontakten zu behindern.
Laut "New York Times" riet Trumps Berater Don McGahn von Muellers Entlassung ab, weil dies einen "katastrophalen Effekt" auf Trumps Präsidentschaft haben würde. Auch die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Trump Mueller entlassen wollte und McGahn den US-Präsidenten davon abbrachte.
Trump sah laut "New York Times" drei Interessenkonflikte, die gegen Muellers Leitung der Ermittlungen sprachen: Mueller habe wegen eines Streits um Mitgliedsbeiträge seine Mitgliedschaft in Trumps Golfclub beendet, er habe in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, die Trumps Schwiegersohn Jared Kushner vertreten hatte und er sei am Tag vor seiner Ernennung zum Sonderermittler für eine mögliche erneute Leitung des FBI befragt worden.
Trump hatte am Mittwoch gesagt, dass er mit Mueller kooperieren werde und zu einer Aussage unter Eid bereit sei. Er bekräftigte, es habe weder irgendwelche Geheimabsprachen mit der russischen Regierung gegeben noch eine Behinderung der Justiz. Trump hatte die Russland-Affäre immer wieder als politisch motivierte "Hexenjagd" bezeichnet.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa