Politik

PKK-Stützpunkte im Visier Türkei bombardiert 60 Ziele

Angehörige trauern um einen getöteten Soldaten.

Angehörige trauern um einen getöteten Soldaten.

(Foto: REUTERS)

Die Antwort der Türkei lässt nicht lange auf sich warten. Kurz nach dem Anschlag auf einen Militärkonvoi durch die PKK fliegt die türkische Armee Dutzende Angriffe. Die Einsätze gegen die PKK gingen in der Türkei und über die Grenze hinweg weiter, bis die Organisation zerstört sei, teilte das Militär mit.

Nach dem Anschlag auf einen türkischen Militärkonvoi hat die Luftwaffe weitere Angriffe auf Stützpunkte der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak geflogen. In der Nacht seien 60 Ziele in dem Nachbarland bombardiert worden, teilte der türkische Generalstab mit. Zuvor habe die Armee mit schwerer Artillerie über die Grenze in den Irak gefeuert. Die Einsätze gegen die PKK gingen in der Türkei und über die Grenze hinweg weiter, bis die Organisation zerstört sei, teilte das Militär mit.

Soldaten tragen den Sarg eines Kameraden.

Soldaten tragen den Sarg eines Kameraden.

(Foto: REUTERS)

Am Vortag hatten im Südosten der Türkei einen Armeekonvoi angegriffen und nach Militärangaben acht Soldaten und einen sogenannten Dorfschützer getötet. Türkische Fernsehsender berichteten über zwölf Getötete. Am Abend begannen 15 türkische Kampfjets mit Luftangriffen.

Die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat berichtete, vom Morgen an hätten Kampfflugzeuge weitere Ziele im Nordirak angegriffen. Es habe in der Nacht bei zwei türkischen Angriffswellen Verletzte gegeben. Nach diesen Berichten wurden auch Dörfer getroffen.

Die PKK unterhält im Nordirak mehrere Lager, von denen aus sie mehrfach Angriffe über die Grenze in der Türkei unternahm. Das Hauptquartier der PKK befindet sich in den nordirakischen Kandil-Bergen.

Erdogan droht PKK mit Kampf

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat einen verschärften Kampf gegen die PKK angekündigt. Auch jene, die sich nicht vom Terror distanzierten, würden einen "Preis zahlen", sagte er in Anspielung auf die kurdische Partei BDP, die von den türkischen Behörden als verlängerter Arm der verbotenen PKK betrachtet wird.

Einzelheiten der von Erdogan angekündigten Offensive im Kampf gegen die PKK sind nicht bekannt. Erwartet wird unter anderem ein verstärkter Einsatz von Berufssoldaten und Elitetruppen der Polizei in Kampfgebieten; viele der Opfer der jüngsten Gefechte waren Wehrpflichtige. Erdogan betonte, die Türkei werde beim Kampf gegen den Terror nicht von den Prinzipien der Demokratie und des Rechtsstaats abweichen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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