Vergeltung für Anschläge Türkei "neutralisiert" 17 PKK-Stellungen
11.08.2015, 13:22 Uhr
Armeeposten in der Provinz Gaziantep. Im Südosten der Türkei kehrt der Krieg zwischen Armee und PKK zurück. Jeden Tag gibt es Tote auf beiden Seiten.
(Foto: REUTERS)
Im Südosten der Türkei fliegt das türkische Militär erneut Angriffe auf Einheiten der kurdischen PKK. Dutzende Stellungen werden getroffen. Auch umgekehrt verüben die Rebellen Attentate auf das Militär.
Die Türkei hat nach der Anschlagsserie auf Sicherheitskräfte die Angriffe auf Ziele der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK ausgeweitet. In der südöstlichen Provinz Hakkari seien 17 Stellungen der kurdischen Rebellen von der Luftwaffe getroffen worden, teilte das Militär mit. Sie seien "neutralisiert" worden, hieß es.
Es handelt sich offenbar um Vergeltung für eine Serie von Anschlägen und Gefechten, bei denen am Montag in Istanbul und dem Südosten der Türkei mindesten neun Menschen getötet worden waren, darunter fünf Soldaten und zwei Polizisten. Die Behörden machen die PKK dafür verantwortlich.
Die PKK bekannte sich unterdessen zu einem der Anschläge vom Montag. Der Angriff auf eine Polizeiwache im Istanbuler Stadtteil Sultanbeyli sei von einem dreiköpfigen "Opfer-Team" ausgeführt worden, teilte der bewaffnete Arm der PKK laut einer Meldung der prokurdischen Agentur ANF mit. Es war der erste PKK-Anschlag in Istanbul seit der jüngsten Eskalation der Gewalt.
Im kurdischen Südosten der Türkei griffen PKK-Kämpfer nach Angaben aus Sicherheitskreisen abermals eine Armeebasis an. Dabei sei in Sirnak ein Soldat getötet worden. In der Provinz Bingol wurde nach Angaben der örtlichen Behörden ein PKK-Mitglied bei einem Gefecht mit Sicherheitskräften getötet.
Die türkische Regierung hatte Ende Juli einen "Krieg gegen den Terror" gestartet, der sich sowohl gegen die kurdische Guerillagruppe PKK als auch gegen den Islamischen Staat (IS) richtet. Seitdem flog die Luftwaffe dutzende Angriffe auf PKK-Stellungen, aber nur drei Angriffe auf IS-Positionen in Syrien.
Quelle: ntv.de, nsc/rts/AFP