Brandanschlag in Köln Türkische Zeitung attackiert
16.02.2012, 09:57 Uhr
Der Sachschäden hält sich in Grenzen.
(Foto: dpa)
Der Schaden hält sich noch in Grenzen, aber die Tat ist beunruhigend. Unbekannte schleudern einen Brandsatz in die Redaktionsräume der türkischen Zeitung "Zaman" in Köln. Die Polizei fasst zwei Verdächtige, sie tragen T-Shirts mit der Aufschrift "Kurdistan".
Auf die Kölner Redaktionsräume der türkischsprachigen Tageszeitung "Zaman" ist am späten Mittwochabend ein Brandanschlag verübt worden. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest, die einen Molotowcocktail durch ein Fenster ins Erdgeschoss der Redaktion im Stadtteil Ehrenfeld geworfen haben sollen.
Bereits eine halbe Stunde vor dem Brandanschlag gab es einen Angriff auf ein türkisches Lokal in Köln-Kalk. Dabei hatten Unbekannte die Scheibe mit Pflastersteinen eingeworfen. Dass die beiden Festgenommenen auch hierfür verantwortlich sein könnten, sei aufgrund der räumlichen Distanz aber eher fraglich, sagte der Polizeisprecher. Verletzt wurde bei beiden Anschlägen niemand, auch der Sachschaden war insgesamt gering.
Die Taten stehen womöglich mit dem 13. Jahrestag der Verhaftung des Führers der kurdischen Arbeiterpartei PPK, Abdullah Öcalan, in Verbindung. Die Unbekannten in Kalk hätten T-Shirts mit der Aufschrift " " getragen, hieß es vonseiten der Polizei. Laut Zeugenaussagen hätten sie außerdem Parolen zu Freilassung Öcalans aus türkischer Haft gerufen. Es wird jedoch in alle Richtungen ermittelt.
Öcalan war am 15. Februar 1999 in Kenia gefangen genommen und in die Türkei gebracht worden. Syrien, von wo aus er jahrelang den Kampf gegen die Türkei organisierte, hatte er im Jahr davor verlassen müssen. Seine Verurteilung zum Tode wurde auf internationalen Druck hin in lebenslange Haft umgewandelt. Seine Anhänger verlangen, er müsse als Teil einer Friedenslösung aus der Haft freikommen.
Quelle: ntv.de, dpa