Militärische Warnsignale US-Bomber sollen Pjöngjang einschüchtern
21.09.2016, 15:32 Uhr
Ein Überschallbomber vom Typ B-1B landet auf dem Luftwaffenstützpunkt in Osan.
(Foto: picture alliance / dpa)
Als Antwort auf Nordkoreas jüngste Tests für eine Satelliten-Trägerrakete schicken die US-Streitkräfte zwei Überschallbomber nach Südkorea. Die Bündnispartner wollen dem Machthaber Kim Jong-un Stärke und Zusammenhalt demonstrieren.
Angesichts wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die US-Streitkräfte zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zwei strategische Langstreckenbomber nach Südkorea geschickt. Einer der beiden Überschallbomber des Typs B-1B habe Südkorea nahe des südlich von Seoul gelegenen Luftwaffenstützpunktes Osan überflogen und sei dann wieder zur Pazifikinsel Guam zurückgekehrt, der andere sei in Osan gelandet, teilten die US-Streitkräfte Korea (USFK) mit. Nach dem fünften und bisher stärksten Atomtest durch Nordkorea in diesem Monat galten die Überflüge erneut als eine Demonstration der Stärke.
"Was wir heute zeigen, ist nur ein Mittel, das wir aus einer großen Reihe von Optionen wählen", wurde Luftwaffen-Offizier Thomas W. Bergeson zitiert. Das "eiserne" Band zwischen USA und Südkorea könne "durch Nordkoreas aggressives Verhalten" nicht erschüttert werden. Wann der zweite Bomber auf seinen Stützpunkt auf Guam zurückfliegen sollte, war zunächst unklar.
Die US-Streitkräfte hatten bereits in der vergangenen Woche als Zeichen der Bündnisstärke und als Warnsignal an das kommunistische Regime in Pjöngjang zwei B-1B-Bomber über Südkorea fliegen lassen. Nordkorea hatte den USA daraufhin bewaffnete Provokation vorgeworfen. In den staatlich kontrollierten Medien wurden die B1-B-Bomber "als verrufene atomare Tötungswerkzeuge" beschrieben. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten als Abschreckung stationiert.
Nordkorea drohen neue Sanktionen
Die jüngsten Überflüge erfolgten zudem nur einen Tag, nachdem Nordkoreas Medien den erfolgreichen Test eines neuen Antriebs für eine Satelliten-Trägerrakete vermeldet hatten. Die Entwicklung von Satelliten und den dazugehörigen Trägerraketen durch das isolierte Land ist aus der Sicht der Weltgemeinschaft nur eine Tarnung für die Entwicklung von Interkontinentalraketen.
US-Präsident Barack Obama hatte Nordkorea in der UN-Generaldebatte in New York als "Brachland" bezeichnet und dessen Atomtests als Gefahr für die internationale Sicherheit kritisiert. Trotz Verboten und internationaler Sanktionen hatte Nordkorea in diesem Jahr weitere Starts ballistischer Raketen und am 9. September den zweiten Atomtest in diesem Jahr unternommen. Der UN-Sicherheitsrat berät derzeit über neue Sanktionen gegen Pjöngjang.
Quelle: ntv.de, sro/dpa