Politik

Vernichtende Restaurantkritik US-Magazin provoziert, Trump feuert zurück

Donald Trump war von der verheerenden Kritik an seinem Restaurant überhaupt nicht begeistert.

Donald Trump war von der verheerenden Kritik an seinem Restaurant überhaupt nicht begeistert.

(Foto: REUTERS)

Eine Journalistin des US-Magazins "Vanity Fair" speist im "Trump Grill" - und fällt ein vernichtendes Urteil. Es dauert nicht lange, bis der Inhaber des Restaurants heftig reagiert. Die Kritik nimmt der künftige Präsident zum Anlass, gegen einen Intimfeind zu ätzen.

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat dünnhäutig auf eine Restaurantkritik von "Vanity Fair" reagiert und das US-Magazin heftig attackiert. "Graydon Carter, kein Talent, wird rausfliegen", twitterte der 70-Jährige über den Chefredakteur der Zeitschrift. Auch über die wirtschaftliche Lage des Magazins zog Trump her: "Hat jemand die wirklich armseligen Zahlen der Vanity Fair gesehen. Ziemlich unten, großer Ärger, tot!"

Hintergrund der neuesten Twitter-Attacke von Trump ist ein Artikel der "Vanity Fair" mit dem Titel "Trump Grill könnte das schlechteste Restaurant in Amerika sein". Darin wird der "Trump Grill", ein Restaurant im New Yorker Trump Tower, verrissen. In der Unterzeile heißt es über das Restaurant: "Und es sagt Ihnen alles über unseren nächsten Präsidenten, das sie wissen müssen."

"Wie eine Billig-Version von Reich"

"Vanity Fair"-Chefredakteur Graydon Carter gilt als einer der Intimfeinde Donald Trumps.

"Vanity Fair"-Chefredakteur Graydon Carter gilt als einer der Intimfeinde Donald Trumps.

(Foto: REUTERS)

Die Autorin Tina Nguyen beschreibt das Mittagessen, das sie im "Trump Grill" zu sich nahm, als "wie eine Billig-Version von Reich". Das servierte Steak sei zu durchgebraten gewesen, "eine hässliche Spur von bloßem Fett lief mitten hindurch". Die ebenfalls zu durchgebratenen "hölzernen Knüppel" seien als "Fritten" dargeboten worden.

Sobald sie nach Hause gekommen sei, habe sie sich zwei Mal die Zähne geputzt und im Bett zusammengerollt, "bis meine Übelkeit wegging", schrieb Nguyen. Ihr Restaurant-Erlebnis deutete sie als Alarmzeichen: Vielleicht zeige der "Trump Grill", dass "Trump sich übernimmt und ein flacher, mittelmäßiger Mann ist, der ein flaches, mittelmäßiges Firmenimperium (und Restaurant) betreibt" und durch sein Scheitern als Präsident die Hoffnungen seiner Millionen von Unterstützer zerschmettern könnte.

Jahrzehntelange Fehde

Auch Chefredakteur Carter hatte Trump in der Dezember-Ausgabe der "Vanity Fair" provoziert. Inspiriert von Jay & The Americans' Song "Only in America", der die USA als Land der unbegrenzten Möglichkeiten für jedermann preist, listet Carter in seinem Vorwort 21 Dinge auf, die ihm nur in den USA möglich scheinen - alle bezogen sich auf Trump. So sei es zum Beispiel "Only in America" möglich, dass ein Mann, der als Nachtlektüre Reden Hitlers neben dem Bett liegen habe, die zweitgrößte jüdische Bevölkerung der Welt regiere.

Zu Trumps dünnhäutigen Reaktionen auf Kritik aus den Medien stellte Carter zudem fest: "Nur in Amerika kann jemand, der wegen der kleinsten Kleinigkeiten ausrastet, Verhandlungsführer mit den Russen, Chinesen und Nordkoreanern werden." Carter gilt als einer der Intimfeinde Trumps. Bereits vor zweieinhalb Jahrzehnten, damals noch bei dem Satiremagazin "Spy", hatte der heute 67-Jährige kritisch über Trump berichtet.

Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa

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