US-Wahl

"Er ist am Ende" Gingrich verliert Großspender

Noch ein Rückschlag für Präsidentschaftsbewerber Gingrich: Sein größter Spender glaubt nicht mehr, dass er noch eine Chance hat. Kurz zuvor hatte Gingrich bereits massive Kürzungen in seinem Team bekannt gemacht.

Ohne Sheldon Adelson dürfte der Wahlkampf von Newt Gingrich am Ende sein.

Ohne Sheldon Adelson dürfte der Wahlkampf von Newt Gingrich am Ende sein.

(Foto: AP)

Zweimal hat er die Kampagne von Newt Gingrich gerettet, nun ist offenbar Schluss. Kasino-Milliardär Sheldon Adelson rückt vom ehemaligen Sprecher des Repräsentantenhauses ab. Er sieht keine Chance für dessen Nominierung, sagte Adelson im Interview mit dem "Jewish Journal".

Gingrich sei "am Ende angelangt", so Adelson. "Mathematisch kommt er nicht einmal in die Näher der Delegiertenzahl, die er braucht." Die letzte Chance einer so genannten "Brokered Convention", bei der zu Beginn keiner der Kandidaten die nötige Zahl von 1144 Delegierten hat, hält Adelson für unwahrscheinlich. Genau auf dieses Szenario aber setzt Gingrich inzwischen, wie seine Kampagne in dieser Woche mitteilte. Dass er vor dem großen Parteitag im Sommer aufgibt, hat er hingegen bisher ausgeschlossen.

Adelson hatte zuvor die Kampagne von Gingrich mit insgesamt rund 15 Millionen Dollar über Wasser gehalten. Gingrich sei ein Mann, "der Entscheidung fällt", so Adelson. Anders als seine Konkurrenten Mitt Romney und Rick Santorum.

Santorum und Romney kein Thema

Der erzkonservative Ex-Senator Santorum sei ihm zu sehr auf gesellschaftlich kontroverse Themen fixiert. "Ich bin für das Abtreibungsrecht", so Adelson, der sich selbst als "sozial-liberal" bezeichnet. Außerdem sei Santorum zu sehr Parteisoldat, weil er im US-Senat fast ausschließlich mit dem republikanischen Lager gestimmt habe. "Dieser Mann hat nie etwas geschaffen, ist nie ein Risiko eingegangen."

Auch Romney kommt bei Adelson nicht besonders gut weg. Er habe "oft mit ihm gesprochen", sagte Adelson. Auf jede Nachfrage habe der ehemalige Gouverneur von Massachusetts ausweichend geantwortet. "Er ist nicht der mutige Entscheidungsträger wie Newt Gingrich."

So habe Gingrich zum Beispiel den Mut gehabt, das Wort "Islamo-Faschismus" zu benutzen, sagte Adelson. "Nicht alle Islamisten sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Islamisten."

Ein interessantes Detail enthüllte Adelson noch: Er habe mit Romney bereits darüber gesprochen, Gingrich zu seinem Vizepräsidenten zu machen. Allerdings würden andere republikanische Spitzenpolitiker stärkere Ansprüche haben, allen voran die Gouverneure in den Bundesstaaten.

Quelle: ntv.de

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