Politik

Giftspritze wieder im Einsatz USA exekutieren mehrere Häftlinge

Marcus Wellons wurde mit der Giftspritze hingerichtet.

Marcus Wellons wurde mit der Giftspritze hingerichtet.

(Foto: Reuters)

Im April sorgte eine Hinrichtung in den USA für Entsetzen: Mehr als 40 Minuten wand sich ein Mann im Todeskampf, alle Exekutionen wurden daraufhin gestoppt. Damit ist es nun vorbei. Mehrere Häftlinge werden in verschiedenen Bundesstaaten hingerichtet.

John Winfield hatte zwei Frauen getötet.

John Winfield hatte zwei Frauen getötet.

(Foto: Reuters)

Anderthalb Monate nach dem qualvollen Tod eines Häftlings im US-Bundesstaat Oklahoma wegen einer falsch gesetzten Giftspritze sind in den USA erstmals wieder zwei Todeskandidaten hingerichtet worden. In Jackson im US-Staat Georgia wurde ein 58-jähriger verurteilter Mörder exekutiert, wie ein Sprecher der Strafvollzugsbehörden mitteilte. Eine Stunde später wurde im Bundesstaat Missouri der ebenfalls wegen Mordes verurteilte John Winfield per Giftinjektion hingerichtet.

Der Todeskandidat Markus Wellons war wegen Vergewaltigung und Mord eines 15-jährigen Mädchens im Jahr 1989 zum Tode verurteilt worden. Vor seiner Hinrichtung entschuldigte er sich nach Angaben der Zeitung "Atlanta Journal Constitution" bei den Angehörigen des Opfers: "Ich bitte darum und hoffe, dass sie Frieden finden durch meinen Tod."

Der 43 Jahre alte Winfield hatte die Todesstrafe dafür erhalten, seine frühere Freundin bei einer offenbar durch Eifersucht motivierten Tat in ihrer Wohnung überfallen und durch Schüsse schwer verletzt zu haben. Ihre Schwester und eine Freundin wurden bei der Tat getötet. Das Oberste Gericht hatte in beiden Fällen kurz vor der Vollstreckung der Todesstrafe Einsprüche der Häftlinge zurückgewiesen.

Im Bundesstaat Oklahoma war die Hinrichtung eines Todeskandidaten am 29. April abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gab. Der Mann wand sich 43 Minuten lang im Todeskampf vor Schmerzen, bis er schließlich einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Nach der Tragödie waren sämtliche Hinrichtungen in den USA gestoppt worden.

Nicht zugelassene Mittel

Die USA haben Probleme bei der Versorgung mit den für die Giftinjektionen verwendeten Mitteln, seitdem die europäischen Zulieferfirmen sich weigern, dafür das Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Mehrere der 32 Bundesstaaten, die in den USA noch die Todesstrafe vollstrecken, benutzen seitdem für Hinrichtungen neue Mittel, die teils aber nicht offiziell zugelassen und erprobt sind.

Im Bundesstaat Florida ist für Mittwochabend eine dritte Hinrichtung angesetzt.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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