Politik

Kritik an europäischer Finanzpolitik USA fordern mehr Aktion

Barack Obama ist Gastgeber des diesjährigen G8-Gipfels.

Barack Obama ist Gastgeber des diesjährigen G8-Gipfels.

(Foto: dpa)

Die kommenden Tage bringen den Weltmächten einen wahren Gipfelmarathon. Los geht es mit dem G8-Gipfel in Camp David. Die USA gehen mit den Europäern im Vorfeld hart ins Gericht: Diese müssten mehr tun im Kampf gegen die Finanzkrise im Euroraum.

Die USA haben Europa vor dem G8-Gipfel aufgerufen, entschlossener gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise vorzugehen. Es müsse mehr getan werden für Wachstum und Reformen in den EU-Krisenländern sowie gegen Spekulationen auf den Finanzmärkten, sagte Regierungssprecher Jay Carney vor dem , das an diesem Freitag in Camp David beginnt.

Die EU will sich bei dem Gipfel gegen Kritik verteidigen. Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, Europa wolle "sowohl gesunde Staatsfinanzen als auch Wirtschaftswachstum gewährleisten". Ähnlich äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview des US-Fernsehsenders CNBC. Gleichzeitig betonte sie ihren festen Willen, zu halten. "Das wäre glaube ich für Griechenland, und das wäre auch für uns alle gut."

Finanzen beherrschen den Gipfel

Die Wirtschafts- und Finanzpolitik wird voraussichtlich das beherrschende Thema des Treffens der "Gruppe der Acht" sein. Die europäischen Mitglieder - Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien - wollen in einer Videokonferenz ihre Positionen abstimmen. Für den neuen französischen Präsidenten François Hollande, der den EU-Fiskalpakt um Wachstumselemente ergänzen will, ist das Treffen in Camp David der erste internationale Gipfel.

Weitere Teilnehmer sind neben US-Präsident Barack Obama die Staats-und Regierungschefs von Japan, Kanada und Russland. Der neue russische Präsident Wladimir Putin, der eigentlich für Außenpolitik zuständig ist, lässt sich von Ministerpräsident Dmitri Medwedew vertreten. Als Grund für seine Absage gab er die laufende Regierungsbildung in Russland an. Bei wichtigen Themen wie der Bewältigung des Syrien-Konflikts und dem Atomstreit mit dem Iran werden daher keine wesentlichen Fortschritte erwartet.

Nahost, Afrika, Afghanistan

Weitere Themen in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten 100 Kilometer nördlich von Washington, sind der Klimaschutz, die Unterstützung des arabischen Frühlings und die Bekämpfung des Hungers in Afrika. Die internationale Entwicklungsorganisation "One" mahnte höhere Hilfszusagen für die ärmsten Länder der Welt an.

Das G8-Treffen ist der Auftakt eines Gipfelmarathons. Am Sonntag und Montag trifft sich die Nato in Chicago, nächste Woche Dienstag folgt ein EU-Sondergipfel in Brüssel. Beim Nato-Gipfel werden der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan und die Hilfe für das Land nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 sein. 3,2 Milliarden Euro im Jahr sollen für die Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte bereitgestellt werden. Den Löwenanteil übernehmen die USA. Deutschland wird sich mit 150 Millionen Euro beteiligen. Das sagte Merkel dem afghanischen Präsidenten Karsai bei ihrem zu.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen