Politik

Für laufende Asylverfahren USA lassen wieder Migranten über Grenze

Flüchtlinge warten auf der mexikanischen Seite der Grenze.

Flüchtlinge warten auf der mexikanischen Seite der Grenze.

(Foto: picture alliance/dpa)

US-Präsident Biden treibt die Abkehr von Trumps restriktiver Einwanderungspolitik weiter voran. Von nun an sollen Migranten, die Asyl in den USA beantragt haben, wieder schrittweise über die Grenze gelassen werden. Unter Trump mussten die Menschen im Nachbarland Mexiko ausharren.

Nach dem Richtungswechsel in der Migrationspolitik lässt die US-Regierung wieder Asylsuchende über die Grenze. Ab Freitag sollen erste Antragsteller für ihre Gerichtsanhörungen in die Vereinigten Staaten kommen und für die Dauer ihrer Verfahren in den USA bleiben dürfen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Damit bricht die neue Regierung von US-Präsident Joe Biden mit der restriktiven Einwanderungspolitik von Vorgänger Donald Trump. Bislang mussten Asylsuchende in Mexiko auf die Entscheidung über ihre Anträge warten. Dadurch lebten Menschen zum Teil über ein Jahr in Zeltlagern südlich der Grenze zu den USA.

Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums sind derzeit noch rund 25.000 Menschen von der bisherigen Politik betroffen. Die US-Regierung warnte Migranten allerdings davor, nun auf eigene Faust an die Grenzübergänge zu kommen. Asylsuchende müssen sich registrieren und werden dann über Zeitpunkt und Ort ihres möglichen Grenzübertritts informiert.

Achtjähriger ertrinkt im Río Bravo

Bei der Umsetzung helfen die Internationale Organisation für Migration (IOM), das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef). "Dies ist ein Plan der US-Regierung, der mit der mexikanischen Regierung koordiniert und vereinbart wurde", sagte der Sprecher der IOM in Mexiko, Alberto Cabezas. "Die UN-Organisationen haben sich bereit erklärt, den Plan zu unterstützen, damit die Migranten ihre Prozesse in den Vereinigten Staaten fortsetzen können."

Unterdessen ist ein acht Jahre altes Kind aus Honduras an der Grenze ertrunken. Der Junge wurde beim Versuch, zusammen mit anderen Migranten in die USA zu gelangen, von den Fluten des Río Bravo (in den USA Rio Grande genannt) mitgerissen, wie die mexikanische Einwanderungsbehörde INM am Donnerstag mitteilte. Die Eltern und die Schwester des Kindes, die es ans US-Ufer geschafft hatten, wurden den Angaben zufolge an den Grenzübergang in der mexikanischen Stadt Piedras Negras gebracht, um die Leiche zu identifizieren. Erst am Mittwoch hatte das INM vom Tod einer Frau aus Venezuela im Río Bravo berichtet.

Jeden Monat werden Zehntausende Menschen an der Südgrenze der USA nach unerlaubter Einreise aus Mexiko aufgegriffen. Die überwiegende Mehrheit stammt aus den mittelamerikanischen Staaten Guatemala, Honduras oder El Salvador und flüchtet vor Armut und Gewalt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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