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"Russland vom Himmel holen" Ukraine will in diesem Jahr die Lufthoheit erringen

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Ein Jagdflugzeug der ukrainischen Luftwaffe vom Typ Su-27.

Ein Jagdflugzeug der ukrainischen Luftwaffe vom Typ Su-27.

(Foto: IMAGO/Pond5 Images)

In den kommenden Monaten möchte sich die Ukraine stärker auf den Luftkrieg konzentrieren. Nach den Worten von Außenminister Kuleba will Kiew wieder die Kontrolle über den ukrainischen Luftraum erlangen. Dafür brauche das Land aber mehr Kampfjets und Raketen, mahnt der Top-Diplomat.

Die Ukraine will nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba in diesem Jahr die Lufthoheit im eigenen Land im Krieg gegen Russland erlangen. "Im Jahr 2024 ist es natürlich die Priorität, Russland vom Himmel zu holen", sagte Kuleba beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Alpenort Davos. "Denn derjenige, der den Himmel kontrolliert, wird bestimmen, wann und wie der Krieg endet."

Kuleba sagte in Davos: "Wir kämpfen gegen einen mächtigen Feind, einen sehr großen Feind, der nicht schläft. Das braucht Zeit." Im Jahr 2022 habe die Ukraine Russland "zu Land" besiegt, 2023 "zu Wasser". "Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, sie 2024 in der Luft zu besiegen", sagte er bei einer Podiumsdiskussion.

Kuleba wiederholte dabei die Forderung seines Landes, dass die Ukraine Kampfjets und Raketen mit großer Reichweite benötige, um die Lufthoheit zu erlangen. "Das wird es nötig machen, der Ukraine Flugzeuge (...), Raketen mit großer Reichweite und Drohnen zu liefern, deren Produktion die Ukraine deutlich erhöht hat", sagte er.

Blinken sieht Chancen für Waffenstillstand skeptisch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte in Davos, jede Verzögerung bei der Hilfe für sein Land gefährde die "Sicherheit des europäischen Kontinents". Ohne Unterstützung "werden wir einen großen Mangel an Artillerie haben, wir werden ein sehr großes Defizit an Flugabwehrraketen haben". Dies bedeute, "dass wir nicht in der Lage sein werden, Angriffe abzuwehren", sagte Selenskyj. Er warnte zudem vor einem künftigen "Krieg zwischen der NATO und Russland".

In der Diskussion über einen Waffenstillstand in der Ukraine zeigte sich US-Außenminister Antony Blinken unterdessen skeptisch. "Ich sehe das nicht", sagte er in Davos. Dafür müsse Russland bereit sein, "in gutem Glauben zu verhandeln, basierend auf den Grundprinzipien, die durch seine Aggression in Frage gestellt wurden - territoriale Integrität, Souveränität, Unabhängigkeit". Sollte Russland irgendwann bereit sein, "auf dieser Grundlage zu verhandeln, wird es auch Ukrainer finden, die das wollen und es wird sicherlich die Unterstützung der Vereinigten Staaten finden", fügte Blinken hinzu.

Russland hatte seine großangelegte Offensive gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 gestartet. Seit mehr als einem Jahr hat sich am Frontverlauf im Osten und im Süden der Ukraine nicht mehr viel geändert. Auch deshalb werden die Rufe nach einem Waffenstillstand lauter. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte am Dienstag bekräftigt, Vorbedingung für jegliche Einigung sei, dass Russland das ukrainische Territorium verlasse.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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