Nur Prognosen statt Lösungen Verband fordert Konzept gegen Lehrermangel
04.01.2020, 14:51 Uhr
Viele Prognosen und Daten vorgelegt aber keine Lösungsansätze aufgezeigt: Die Kultusministerkonferenz im Dezember 2019 verlief für einige enttäuschend.
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In den nächsten zehn Jahren gibt es Vorausberechnungen zufolge einen kontinuierlichen Lehrermangel bei Berufs-, Haupt- und Realschulen. Der Deutsche Philologenverband fordert nun eine bundesweite Strategie, um dem entgegen zu wirken. Ziel ist "eine 130-prozentige Unterichtsversorgung".
Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV), Susanne Lin-Klitzing, hat die Bundesländer zu einer gemeinsamen Strategie gegen den Lehrermangel aufgerufen. Die Länder hätten zwar bei der letzten Kultusministerkonferenz (KMK) im Dezember Prognosen zur Entwicklung der Lehrerzahlen vorgelegt, aber keine Ideen zum Umgang mit diesen Daten, sagte sie.
Nach den Prognosen der KMK werden in den kommenden zehn Jahren vor allem Berufs-, Haupt- und Realschulen durchgängig mit Lehrermangel zu kämpfen haben. An den Grundschulen wird sich die Lage den Vorausberechnungen zufolge erst ab Mitte der 20er Jahre wieder entspannen.
Der Philologenverband, der hauptsächlich die Interessen der Gymnasiallehrer vertritt, schlägt mehrere konkrete Maßnahmen vor, um dem Lehrermangel zu begegnen, zum Beispiel ein vereinfachtes Modell des Lehrkräfteaustauschs zwischen den Ländern.
Zudem sollten die Länder nach Ansicht des DPhV über Bedarf Lehrer ausbilden und in jeder Schulart auch über den aktuellen Bedarf Lehrer einstellen. "Eine 130-prozentige Unterrichtsversorgung ist planerisch umzusetzen, damit eine reale 100-prozentige Unterrichtsversorgung und phasenweises Teamteaching ermöglicht werden", sagte Lin-Klitzing. Der Puffer soll den über die Jahre immer wieder auftretenden Schwankungen bei Bedarf und Angebot an Pädagogen entgegenwirken.
Quelle: ntv.de, jru/dpa