Politik

Flüchtlingstragödie in Österreich Verdächtige sind in Deutschland bekannt

Fünf mutmaßliche Schlepper sitzen nach dem Fund von Dutzenden toten Flüchtlingen in einem Lkw in Untersuchungshaft. Zwei von ihnen sind laut einem Medienbericht für die deutschen Behörden keine Unbekannten.

Im Fall der Flüchtlingstragödie von Österreich mit 71 Toten führen erste Spuren von mutmaßlich verantwortlichen Schleppern einem Bericht zufolge nach Deutschland. Zwei der inzwischen festgenommenen mutmaßlichen Schleuser seien zuvor in Deutschland aufgefallen, berichtete "Spiegel Online". Einer von ihnen war demnach sogar von Bayern zur Fahndung ausgeschrieben.

Ermittler untersuchen den Lkw, in dem Dutzende Flüchtlinge starben, nach Spuren.

Ermittler untersuchen den Lkw, in dem Dutzende Flüchtlinge starben, nach Spuren.

(Foto: imago/Xinhua)

Bei diesem Mann handelt es sich dem Bericht zufolge um einen 29-jährigen Bulgaren. Auf ihn stießen die deutschen Sicherheitsbehörden laut dem Bericht in den vergangenen Jahren mehrfach im Zusammenhang mit Straftaten, unter anderem auch Menschenschmuggel. So soll er Ende Juli an Bord eines Transporters mit 38 überwiegend aus Afghanistan stammenden Flüchtlingen gewesen sein, den Beamte des Bundesamts für Güterverkehr auf der A3 in Bayern angehalten hatten. Die beiden Fahrer rannten demnach davon.

In dem damals angehaltenen Fahrzeug wurde laut dem Bericht eine ungarische Kurzzeitzulassung gefunden, die auf den 29-Jährigen ausgestellt war. Die Staatsanwaltschaft Deggendorf in Bayern ermittele daher gegen ihn wegen gewerbsmäßigen Einschleusens, berichtete "Spiegel Online".

Fünf Verdächtige festgenommen

Auch ein zweiter nach der Flüchtlingstragödie von Österreich festgenommener Verdächtiger soll sich demnach schon einmal in Deutschland aufgehalten haben. Die Daten des heute 28-jährigen Afghanen wurden demnach von der Bremer Polizei erfasst, weil er sich illegal in Deutschland aufhielt.

Im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsdrama in Österreich wurden bislang insgesamt fünf Verdächtige festgenommen, darunter vier Bulgaren. Weitere Verdächtige hatten vorübergehend im Gewahrsam gesessen.

Für den Tod der 71 Flüchtlinge in einem am vergangenen Donnerstag im Burgenland entdeckten Kühllastwagen mit ungarischem Kennzeichen soll ein bulgarisch-ungarischer Schlepperring verantwortlich sein. Bei den Opfern handelte es sich nach Einschätzung der Behörden wahrscheinlich um Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen