Umfrage bei der Bundeswehr Viele Soldaten trauen ihren Waffen nicht
20.06.2016, 01:50 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Was die Ausrüstung angeht, ist die Stimmung bei der Bundeswehr angespannt. Nur acht Prozent der befragten Soldaten haben volles Vertrauen in ihre Waffen. Der Bundeswehrverband fordert Konsequenzen.
Die Soldaten der Bundeswehr hegen Zweifel an der Qualität der eigenen Waffen: Nur acht Prozent der Bundeswehr-Angehörigen hätten "volles Vertrauen" in ihre persönliche Ausrüstung beziehungsweise in das Gerät ihrer Einheit, zitierte die "Bild"-Zeitung aus einer Umfrage des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.
Hingegen hätten 43 Prozent in der Befragung angegeben, dass sie der persönlichen Bewaffnung "eher nicht" oder "überhaupt nicht" trauten. 28 Prozent sagten demnach, sie vertrauten der Bewaffnung nur "teils", 16 Prozent vertrauten ihr "eher". Für die Studie befragte das Zentrum laut "Bild" knapp 800 Soldaten während der Nato-Übung "Trident Juncture" im vergangenen Herbst.
Auch das Vertrauen in das Gerät der Einheit oder Teileinheit war demnach nur mäßig ausgeprägt: 36 Prozent trauten deren Bewaffnung "eher nicht" oder "überhaupt nicht". Lediglich 21 Prozent beziehungsweise 30 Prozent gaben an, der Bewaffnung "eher" oder "teils" zu trauen.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, wertete das Ergebnis gegenüber der "Bild" als "weiteren Beleg für die katastrophale materielle Ausstattung". Eine "Trendwende Material" sei "absolut unverzichtbar - insbesondere vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Weltlage".
Quelle: ntv.de, bdk/dpa