Politik

Teilweise Teenager verdächtig Auch in Frankreich gehen Menschen auf Politiker los

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Regierungssprecherin Prisca Thevenot blieb unverletzt, zwei ihrer Begleiter kamen ins Krankenhaus.

Regierungssprecherin Prisca Thevenot blieb unverletzt, zwei ihrer Begleiter kamen ins Krankenhaus.

(Foto: picture alliance / Hans Lucas)

In Deutschland sorgen unter anderem vor der Europawahl diverse Angriffe auf Politiker für Aufsehen. Im Nachbarland Frankreich, wo die zweite Runde der Parlamentswahlen ansteht, ist die Situation ähnlich. Teilweise sind sogar Minderjährige tatverdächtig.

Kandidaten im französischen Wahlkampf beklagen körperliche Attacken. Das Innenministerium habe 51 körperliche und verbale Übergriffe auf Bewerberinnen und Bewerber für die 577 Sitze in der Nationalversammlung registriert, sagte Ressortchef Gérald Darmanin dem Sender BFM. Mindestens 30 Verdächtige "mit sehr verschiedenen Hintergründen" seien festgenommen worden.

Regierungssprecherin Prisca Thevenot, die für Präsident Emmanuel Macrons Allianz Ensemble kandidiert, berichtete, sie sei attackiert worden, als sie in Meudon bei Paris Wahlplakate aufgehängt habe. Zwei Mitglieder ihres Teams seien ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie habe Ermittlungen zu einem Angriff mit einer Waffe auf eine Amtsträgerin eingeleitet. Zum Tatmotiv machte sie keine Angaben. Vier Personen befänden sich im Gewahrsam, darunter drei Minderjährige. Thevenot kündigte bei X an, dass sie weiter Wahlkampf machen werde. "Gewalt ist nie die Antwort", teilte sie mit.

Angriffe auch auf Rechtspopulisten

Darmanin sagte, die Angriffe hätten sich gegen Kandidaten aus dem gesamten politischen Spektrum gerichtet. "Kandidaten des Rassemblement National (RN) wurden gewaltsam attackiert...(ebenso wie) linke Kandidaten", sagte er.

Die Spannungen vor der zweiten Runde der Parlamentswahlen am Sonntag sind groß. Linke und liberale Parteien versuchen, eine absolute Mehrheit für den zuwanderungsfeindlichen RN zu verhindern. Der RN hatte in der ersten Runde die meisten Stimmen erhalten.

Darmanin sagte, am Sonntag würden 30.000 Polizisten abgestellt, davon 5000 in der Region Paris. Das Ergebnis der Wahl müsse akzeptiert werden, egal wie es ausfalle. Versammlungen vor dem Parlamentsgebäude seien verboten.

Quelle: ntv.de, rog/AP

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