Dobrindt setzt auf Elektronik Warngeräte sollen Geisterfahrer stoppen
21.02.2015, 14:42 Uhr
Schilder allein reichen offenbar nicht. Die digitale Lösung soll auch andere Autofahrer warnen, wenn jemand in der falschen Richtung unterwegs ist.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf der A9 sollen nicht nur künftig selbstfahrende Autos unterwegs sein können, drei Ausfahrten der Autobahn sind zudem mit Pilotanlagen ausgestattet worden: Sie sollen Falschfahrer ausbremsen - auf elektronischem Weg.
Geisterfahrer auf Autobahnen sollen künftig elektronisch gewarnt und möglichst auch gestoppt werden. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kündigte im "Focus" den Start neuer Warnanlagen an: "Wir haben drei neue Pilotanlagen installiert: Drei Ausfahrten auf der A9 bei Garching-Süd, Garching-Nord und Eching werden mit elektronischen Warnelementen ausgerüstet", sagte der CSU-Politiker.
"Im Endausbau sollen nicht nur der Falschfahrer, sondern auch alle anderen Autofahrer im Gefahrenbereich direkt durch Informationen über Radio, Navi oder Internet vor dem Geisterfahrer gewarnt werden." Die Falschfahrer werden an den Anschlussstellen automatisch erkannt und die anderen Autofahrer dann visuell und akustisch gewarnt. Die bisher aufgestellten knallgelben Falschfahrer-Stoppschilder reichen offenbar nicht aus. Eine vom Ministerium in Auftrag gegebene Studie hat gezeigt, dass rund 1800 Falschfahrer pro Jahr 75 bis 80 Unfälle verursachen.
Das Forschungsprojekt "Digitales Testfeld Autobahn" soll Dobrindt zufolge noch in diesem Jahr vollständig installiert werden. "Der Bund wird darüber noch im Frühjahr eine Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern unterzeichnen", kündigte der Minister an. "Dieses Testfeld steht allen Automobilherstellern, Zulieferbetrieben und Forschungseinrichtungen zur Verfügung - auch aus unseren europäischen Nachbarländern."
An der A9 in Bayern soll eine Teststrecke für Praxistests mit selbstfahrenden Autos und anderen innovativen Fahrzeugtechnologien entstehen. Das Projekt "Digitales Testfeld Autobahn" soll helfen, verschiedene neuartige Lösungen und Infrastrukturen zu testen.
Quelle: ntv.de, asc/dpa