Russland-Erklärung Weißes Haus bestätigt: Trump half Junior
02.08.2017, 02:44 Uhr
Sohn oder Vater - aus wessen Feder stammen die Äußerungen zu dem umstrittenen Treffen?
(Foto: imago/ZUMA Press)
Es sei nur um Adoptionen gegangen, das war die erste Erklärung von Trump Junior zu seinem Treffen mit einer russischen Anwältin. Der Präsident habe sich bei der Stellungnahme "eingebracht", sagt dessen Sprecherin nun. US-Medien zufolge diktierte er eher.
Das Weiße Haus hat eingeräumt, dass Präsident Donald Trump seinem ältesten Sohn bei einer Stellungnahme zu dem umstrittenen Treffen mit einer russischen Anwältin geholfen hat. Der Präsident habe sich eingebracht, er habe seinem Sohn aber nicht diktiert, was er schreiben solle, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders.
"Der Präsident hat seine Meinung eingebracht, wie das jeder Vater tun würde, das geschah auf Grundlage der begrenzten Informationen, die er hatte", sagte Sanders. Die Erklärung von Donald Trump Jr. sei wahrheitsgemäß gewesen, sie habe keine falschen Angaben enthalten, fügte sie hinzu.
Die "Washington Post" hatte zuvor berichtet, Trump habe seinem Sohn die Stellungnahme diktiert. Darin spielte Trump Jr. das Treffen mit einer russischen Anwältin im Juni 2016 herunter. Bei dem Gespräch sei es lediglich um ein Adoptionsprogramm für russische Kinder gegangen und dies sei zur damaligen Zeit kein Wahlkampfthema gewesen, hieß es.
Unter wachsendem Druck legte der Präsidentensohn schließlich seinen damaligen E-Mail-Wechsel offen. Daraus geht hervor, dass er dem Treffen zugestimmt hatte, weil ihm kompromittierendes Material über die Konkurrentin seines Vaters, die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, versprochen worden war.
In einer E-Mail an ihn ist von einem Versuch der russischen Regierung die Rede, dem älteren Trump zu helfen. Dies gilt als bisher deutlichstes Indiz, dass Mitglieder aus Trumps Wahlkampflager bereit gewesen sein könnten, mit Russland zusammenzuarbeiten. US-Geheimdienste beschuldigen den Kreml seit Längerem, sich gezielt in den Präsidentschaftswahlkampf von 2016 eingemischt zu haben. Ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse untersuchen, ob es zwischen Trumps Wahlkampflager und Moskau Absprachen gab.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa