Protest gegen Präsidenten Weiterer Berater verlässt Trump-Gremium
16.08.2017, 06:49 Uhr
Richard Trumka, Präsident des Verbandes AFL-CIO.
(Foto: AP)
US-Präsident Trump verliert einen weiteren Berater aus der Industrie: Der Chef des größten Gewerkschaftsdachverbands zieht sich ebenfalls zurück. Grund sind die schwammigen Stellungnahmen des Präsidenten zur Gewalt in Charlottesville.
Aus Protest gegen die jüngste Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die rechtsextreme Gewalt in Charlottesville hat sich nun auch der Chef des größten Gewerkschaftsdachverbands aus einem der Beratergremien des Präsidenten zurückgezogen. "Wir können nicht dem Beirat eines Präsidenten angehören, der Intoleranz und heimischen Terrorismus toleriert", erklärte Richard Trumka von dem Verband AFL-CIO.
Die American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations (AFL-CIO) ist der größte Dachverband für Gewerkschaften in den USA. Er fasst fast 60 Gewerkschaften zusammen, die zusammen mehr als 12 Millionen Mitglieder vertreten.
Er warf Trump vor, mit seinen jüngsten Bemerkungen seine "aufgezwungene" Erklärung zu den Vorfällen vom Vortag zu widerrufen. Nach dem Aufmarsch ultrarechter und rechtsextremer Gruppierungen in Charlottesville und dem Tod einer 32-jährigen Gegendemonstrantin hatte Trump am Wochenende eine klare Schuldzuweisung an Rechtsextreme zunächst vermieden und von Gewalt auf "vielen Seiten" gesprochen.
Trump relativiert Aussagen
Erst mit zwei Tagen Verspätung distanzierte er sich am Montag auf massiven Druck hin eindeutig von der rechtsextremen Gewalt. Einen Tag später kehrte er aber auf einer hitzigen Pressekonferenz in New York zu seiner ursprünglichen Aussage zurück, wonach es "Verschulden auf beiden Seiten" gegeben habe.
Aus Protest über Trumps Verhalten hatten bereits die Chefs des Pharmariesens Merck, des Chipherstellers Intel sowie des Sportartikelherstellers Under Armour den Industriebeirat des Präsidenten verlassen. Ihnen folgte am Dienstag der Präsident des Industrieverbands "Alliance for American Manufacturing", Scott Paul.
Quelle: ntv.de, kst/AFP