Politik

Bundeswehr ist einverstanden Windräder an Militärflughäfen sind erlaubt

Um die Flugsicherung zu gewährleisten, können die Windräder in Flughafennähe zeitweilig abgeschaltet werden.

Um die Flugsicherung zu gewährleisten, können die Windräder in Flughafennähe zeitweilig abgeschaltet werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eng aneinander stehende Windräder, zig rotierende Blätter: Unter diesen Voraussetzungen bilden sich Radarschatten. Flugzeuge bleiben unerfasst. Für die Bundeswehr war das bislang ein Grund, Windräder an Militärflugplätzen zu verbieten. Nun geht's doch.

Nach einem langem Streit hat das Bundesverteidigungsministerium grünes Licht gegeben für den Bau großer Windräder an Militärflughäfen. Voraussetzung sei, dass eine Steuerungstechnik zum Schutz der Radarsysteme zum Einsatz komme, heißt es in einem Schreiben des Ministeriums an den Bundesverband Windenergie. Damit könnte nun der Weg frei werden für Hunderte neuer Projekte in Deutschland.

Laut einer Umfrage des Verbandes Windenergie waren in den vergangenen Jahren durch mögliche Störungen von Radaranlagen 208 Projekte mit einer Leistung von 3345 Megawatt blockiert worden. Dazu gehörten aber auch mögliche Konflikte mit Wetterradarstationen. 3345 Megawatt sind mehr als sich mit dem durchschnittlichen Zubau der letzten Jahre erreichen ließ: Die Bundesregierung peilt bundesweit rund 2500 Megawatt pro Jahr an.

Software an, Windräder aus

Ein Unternehmen aus Schleswig-Holstein hat nun eine Software entwickelt, die Windräder zeitweilig abschalten kann, damit der drehende Rotor nicht den Flugsicherungsradar der Bundeswehr stört. Ein Pilotversuch an den Bundeswehrflugplätzen Rostock/Laage in Mecklenburg-Vorpommern und Hohn in Schleswig-Holstein ist positiv verlaufen.

Die Windkraftbranche sieht die Erlaubnis als wichtiges Signal für zivile Flughäfen. "Dies schafft zusätzliches Potenzial, um die Energiewende voranzubringen", meint Verbandspräsident Hermann Albers. Der Fraktionsvize der Grünen, Oliver Krischer, betonte: "Der Druck hat gewirkt. Es war niemanden mehr zu erklären, weshalb im Zeitalter hochmoderner Radarsysteme die Bundeswehr den Bau von Windrädern in der Nähe von Militärflughäfen wegen möglicher Störungen verbietet."

Quelle: ntv.de, asc/dpa

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