Reaktionen aus der Politik "Wir haben es befürchtet - es ist passiert"
22.03.2016, 15:04 Uhr
Federica Mogherini ist sichtlich erschüttert.
(Foto: imago/Xinhua)
Weltweit herrschen Entsetzen und Fassungslosigkeit nach den Anschlägen in Brüssel. Noch ist die genaue Zahl der Opfer unklar. Die Staats- und Regierungschefs bekunden den Opfern und deren Angehörigen ihr Mitleid.
Politiker aus aller Welt haben die Terroranschläge in Brüssel verurteilt und den Opfern sowie deren Angehörigen ihr Beileid bekundet. Der belgische Regierungschefs Charles Michel sagte: "Wir haben einen Terroranschlag befürchtet, und es ist passiert". Er verurteilte die Anschläge am Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahn-Station im Europaviertel als "blind, gewaltsam und feige" und bestätigte, dass die Regierung die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen habe.
Bundespräsident Joachim Gauck kondoliert dem belgischen König Philippe. "Die Nachrichten von den grausamen Terroranschlägen am Flughafen Brüssel und in der Brüsseler Metro haben mich tief erschüttert. Die schrecklichen Verbrechen, die so viele Opfer gefordert haben, verurteile ich auf das Schärfste. Deutschland steht angesichts dieser terroristischen Gewaltakte an der Seite Belgiens", heißt es im Kondolenzschreiben Gaucks.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ ihren Sprecher twittern: "Die widerwärtigen Anschläge in Brüssel lassen uns alle zusammenstehen: Solidarität mit den Opfern und Entschlossenheit gegen die Terroristen." Kanzleramtsminister Peter Altmaier twitterte: "Unfassbar. Die Terroristen dürfen nie gewinnen! Die Werte Europas sind stärker als Hass und Gewalt! Alle Solidarität für Brüssel und die EU."
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer nannte die Anschläge menschenverachtende Gewalttaten. "Die Attentäter haben mit den heutigen Anschlägen in Brüssel bewusst auf das Herz Europas gezielt und ihren blinden Hass auf unsere europäischen Werte gezeigt: auf unsere Demokratie und unsere Freiheitsrechte." Weiter sagte der CSU-Chef, Europa dürfe jetzt nicht zulassen, dass Angst und Verunsicherung um sich griffen. "Wir müssen wachsam sein und gemeinsam in Europa alles dafür tun, um Terrorismus zu bekämpfen und solche grausamen Taten zu verhindern. Wir müssen jetzt in enger Solidarität zusammenstehen."
Mit Tränen in den Augen sagte die EU-Außenbeauftragte, Federica Mogherini, es sei ein "sehr trauriger Tag für Europa". Europa und seine Hauptstadt erleideten "heute den gleichen Schmerz, den diese Region erlebt hat und jeden Tag erlebt", sagte sie in Jordanien. Es sei klar, dass die Wurzeln für diesen Schmerz die gleichen seien. "Wir sind vereint, nicht nur in unseren Opfern, sondern auch darin, auf diese Tat zu reagieren und gemeinsam Radikalisierung und Gewalt zu verhindern."
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew schrieb: "Die Attacken in Brüssel waren ein krimineller Akt gegen Zivilisten. Wir bekunden den Familien der Opfer unser Mitgefühl".
EU-Ratspräsident Donald Tusk bezeichnete die Attentate als Terroranschläge. Er sei "entsetzt über die Bombenanschläge" am Flughafen von Zaventem und in einer U-Bahn-Station im Europaviertel. Diese seien ein weiterer Tiefpunkt im Vorgehen "von Terroristen im Dienste von Hass und Gewalt". Die EU werde "ihrer Rolle gerecht werden, Brüssel, Belgien und Europa als Ganzes zu helfen, um die Bedrohung durch den Terrorismus, der wir gegenüberstehen, zu begegnen", sagte er.
"Ich bin schockiert und besorgt wegen der Ereignisse in Brüssel. Wir werden alles tun, was wir können, um zu helfen", schrieb der britische Premierminister David Cameron auf Twitter.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts