Entsetzen nach dem Anschlag "Wir trauern, aber wir sind stark"
23.05.2017, 11:01 Uhr
Viele Politiker äußern sich bestürzt und künden an, gemeinsam gegen den Terror vorgehen zu wollen.
(Foto: AP)
Terroranschlag beim Konzert eines Teenie-Idols: In Manchester sterben 22 Menschen bei einem Anschlag. Politiker aus aller Welt verurteilen die Tat. Viele Menschen bekunden ihr Entsetzen und Mitgefühl und ihre Trauer.
Nach dem Terroranschlag auf ein Konzert der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester reagieren Politiker aus aller Welt mit Entsetzen. Auch in den sozialen Medien herrschen Bestürzung, Mitgefühl, Trauer und Wut.
Die britische Premierministerin Theresa May drückte den Opfern bereits in der Nacht ihr Mitgefühl aus. Die zuständigen Behörden arbeiteten derzeit daran, den Grund für die Explosion zu ermitteln, erklärte sie.
"Wir trauern, aber wir sind stark", sagte Bürgermeister Andy Burnham. Richard Leese, Chef der Stadtregierung, sagte, es sei schwierig, sich eine schlimmere Nacht in der Geschichte der Stadt vorzustellen. "Manchester ist eine stolze, starke Stadt, und wir werden Terroristen nicht erlauben, ihr Ziel zu erreichen, Angst zu säen und uns zu spalten. Als Stadt, als Gemeinschaft, werden wir weiter zusammenhalten und werden nicht erlauben, dass wir besiegt werden."
"Es ist unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt, um so vielen Menschen den Tod zu bringen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Anteilnahme gelte allen Opfern und Betroffenen sowie den Angehörigen in ihrer Trauer und Verzweiflung. "Dieser mutmaßliche terroristische Anschlag wird nur unsere Entschlossenheit stärken, weiter gemeinsam mit unseren britischen Freunden gegen diejenigen vorzugehen, die solche menschenverachtenden Taten planen und ausführen." Den Menschen in Großbritannien versicherte sie: "Deutschland steht an Ihrer Seite."
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich erschüttert. "Wir sind dem britischen Volk in diesem tragischen Moment besonders verbunden." SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz twitterte: "Grauenhafte Nachrichten aus Manchester. Wissen noch nicht viel, aber das Leid ist unfassbar. Meine Gedanken sind bei Opfern und Angehörigen."
"Heute trauern wir mit euch"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, die Regierung in Paris werde im Kampf gegen den Terrorismus weiter mit den Briten zusammenarbeiten. Er wolle mit Premierministerin May wegen des Anschlags telefonieren.
US-Präsident Donald Trump nannte die Urheber des Anschlags "bösartige Verlierer". Es seien "so viele wunderbare, junge, unschuldige Menschen, lebendig und lebenslustig," getötet worden, sagte er. Er wolle die Täter nicht "Monster" nennen, "denn sie würden diese Bezeichnung mögen", sagte der US-Präsident.
Die Europäische Kommission hat Großbritannien nach dem Terroranschlag von Manchester Solidarität zugesichert. "Heute trauern wir mit euch", erklärte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. "Morgen werden wir an eurer Seite daran arbeiten, gemeinsam mit euch jene zu bekämpfen, die unsere Art zu leben zerstören wollen."
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte Großbritannien zu, dass das Militärbündnis "im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite des Vereinigten Königreichs" stehe. "Meine Gedanken sind bei den jungen Leuten und allen, die von dem barbarischen Angriff in Manchester betroffen sind."
Putin will gemeinsam mit Großbritannien Terror bekämpfen
Kremlchef Wladimir Putin betonte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Großbritannien im Kampf gegen den Terror. "Wir verurteilen dieses zynische, unmenschliche Verbrechen scharf", hieß es in einem Schreiben an die britische Premierministerin Theresa May dem Kreml zufolge. "Wir rechnen damit, dass die Drahtzieher einer angemessenen Strafe nicht entkommen werden."
Der australische Regierungschef Malcolm Turnbull verurteilte das Attentat als "besonders niederträchtig, besonders kriminell, besonders furchtbar". Es sei ein "direkter und brutaler Angriff auf junge Menschen überall und auf die Freiheit überall", sagte er. "Als Eltern fühlen wir besonders stark die Sorgen jener, die in dieser schrecklichen Nacht auf Nachricht warten, ob ihre Kinder in Sicherheit sind."
Manchester United reagiert erschüttert auf Bombenanschlag
36 Stunden vor dem Finale der Fußball-Europa-League zeigte sich auch Manchester United geschockt angesichts des Anschlags in der Heimatstadt. "Wir sind von den schrecklichen Ereignissen der letzten Nacht in der Manchester Arena sehr erschüttert. Unsere Gedanken und Gebete gehen an alle Betroffenen", twitterte der Finalist. Im Endspiel trifft der Club am morgigen Mittwoch (Beginn 20.45 Uhr) in Solna bei Stockholm auf Ajax Amsterdam.
Auch Lokalrivale Manchester City twitterte sein Beileid. "Es erfüllt uns mit großer Traurigkeit, dass wir von den schrecklichen Ereignissen in der Arena hören müssen. Unsere Herzen gehen zu allen Betroffenen und zu den Notdiensten unserer Stadt."
Quelle: ntv.de, teb/dpa/rts/sid