Leichen von Kindern geborgen Zehn Flüchtlinge in Ägäis ertrunken
29.10.2015, 04:32 Uhr
Eine Helferin hält ein gerettetes Kind im Arm, nachdem ein Flüchtlingsboot vor der Insel Lesbos gesunken ist.
(Foto: REUTERS)
Auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland kentern mehrere Flüchtlingsboote. Erneut ertrinken Menschen im Mittelmeer. Unter den Opfern sind auch Kinder. 242 Menschen werden von der Küstenwache gerettet.
Bei mehreren Bootsunglücken in der Ägäis sind innerhalb eines Tages mindestens zehn Flüchtlinge auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland ums Leben gekommen. Am Mittwochabend wurden die Leichen von zwei Kindern und einer Frau vor der Insel Aghatonisi in der Südlichen Ägäis geborgen, wie die Behörden mitteilten.
Vor der Insel Lesbos setzten Rettungskräfte derweil die Suche nach Überlebenden eines Schiffsunglücks fort. Etwa 242 Menschen konnten bislang gerettet werden, ein Mann und zwei Kinder wurden tot geborgen. An der Suchaktion beteiligten sich auch zahlreiche Fischer und Einwohner der Insel.
An einem Strand auf Lesbos sah ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP zuvor, wie Helfer versuchten, sechs Kinder zu reanimieren. Ein siebenjähriger Junge, der nach dem Untergang eines weiteren Flüchtlingsschiffs bewusstlos geborgen worden war, starb später in der Krankenstation von Mithymna auf Lesbos.
Weitere Menschen vermisst
Weiter südlich vor der Insel Samos ertranken zwei Kinder und ein Mann, als ihr Boot am frühen Nachmittag sank. Ein Kind und zwei Männer wurden in der Region noch vermisst.
Damit stieg die Zahl der seit 1. Oktober bei der Flucht in griechischen Gewässern ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens 39, wie eine AFP-Zählung ergab. Die Einsätze der griechischen Hafenpolizei würden leider immer mehr ein "beängstigendes Einsammeln von ertrunkenen Flüchtlingen", erklärte Marineminister Theodoros Dritsas.
Seit Jahresbeginn gelangten rund 560.000 Migranten und Flüchtlinge nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration über das Mittelmeer nach Griechenland. Insgesamt erreichten mehr als 700.000 Menschen auf diesem Weg Europa. Mehr als 3200 Menschen kamen demnach bei ihrer gefährlichen Reise ums Leben, die meisten von ihnen Kinder.
Quelle: ntv.de, hul/AFP