Anschlag in Manchester Zwei weitere Terror-Verdächtige gefasst
27.05.2017, 09:11 Uhr
Der Selbstmordattentäter von Manchester hatte ein Netzwerk von Helfern, da ist sich die britische Polizei sicher. Nun gibt es erneut Festnahmen. Derweil entschuldigt sich der US-Außenminister bei den Briten.
Nach dem Terroranschlag in Manchester hat die britische Polizei zwei weitere Verdächtige festgenommen. Damit wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag bereits 13 Verdächtige festgesetzt. Zwei von ihnen wurden jedoch bereits auf freien Fuß gesetzt. In der Nacht seien weitere Wohnungen durchsucht worden, twitterte die Polizei in Manchester.
Salman Abedi, ein Brite libyscher Abstammung, hatte am Montagabend nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande einen Sprengsatz gezündet und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Dutzende weitere wurden verletzt. Der 22-Jährige war dem britischen Geheimdienst bekannt, wurde aber nicht regelmäßig überprüft. Die Polizei vermutet ein ganzes Netzwerk hinter dem Anschlag. Unter den Festgenommenen ist auch der ältere Bruder des Attentäters.
Ein großer Teil des islamistischen Netzwerks um den Täter sei gefasst, sagte der oberste Ermittler Mark Rowley am Freitag. Dennoch bleibt im ganzen Land vorerst die Terrorwarnstufe auf höchstem Stand. Die Situation sei weiter "kritisch", sagte Innenministerin Amber Rudd nach einer weiteren Krisensitzung des Kabinetts. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag in Manchester für sich reklamiert. Der Attentäter sei ein "Soldat" des IS gewesen, hatte das IS-Sprachrohr Amak vermeldet.
US-Außenminister Rex Tillerson äußerte unterdessen sein Bedauern über die Veröffentlichung heikler Informationen in den USA zu dem Anschlag. Sein Land übernehme die "volle Verantwortung" dafür, sagte er während eines Treffens mit seinem Amtskollegen Boris Johnson in London. Das Vertrauen zwischen Washington und London war getrübt, nachdem US-Behörden amerikanischen Medien britische Ermittlungsergebnisse zugespielt hatten. Der Informationsaustausch zwischen Stellen beider Länder wurde eingestellt, am Freitag aber wieder aufgenommen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa