Zwei Tote an der Grenze zu Syrien PKK bekennt sich zu Mord an Polizisten
22.07.2015, 16:57 Uhr
Kurdische Kämpfer, unter denen es auch Frauen gibt, bereiten sich auf den Kampf gegen die Miliz des Islamischen Staates vor.
(Foto: REUTERS)
Zwei türkische Polizisten sterben an der Grenze zu Syrien durch Kopfschüsse. Einen halben Tag später bekennt sich die pro-kurdische PKK zu dem Mord. Ihr Vorwurf: Die Polizisten hätten mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat kooperiert.
Nach der Tötung von zwei türkischen Polizisten in der Stadt Ceylanpinar an der Grenze zu Syrien hat sich die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu der Tat bekannt. Die "Strafaktion" sei die "Vergeltung für das Massaker von Suruc", schrieben die kurdischen Volksverteidigungskräfte (HPG), der bewaffnete Arm der PKK, auf ihrer Internetseite. Die beiden Polizisten hätten mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kooperiert, erklärten die HPG.
Die Polizisten waren zuvor in einem Haus in Ceylanpinar tot aufgefunden worden. Türkische Medien zitierten den Gouverneur der Provinz Sanliurfa, Izzetin Kücük, mit den Worten, noch sei es unklar, ob es eine "Verbindung zum Terrorismus" gebe. Beide Polizisten wurden demnach durch Kopfschüsse getötet.
"Vergeltung für das Massaker von Suruc"
In Suruc nahe der Grenze zu Syrien waren am Montag bei einem Anschlag eines mutmaßlichen IS-Selbstmordattentäters 32 Menschen getötet worden. Der Anschlag in der hundert Kilometer von Ceylanpinar entfernten Stadt galt einem Treffen von etwa 300 linken und prokurdischen Menschen, die über den Wiederaufbau der syrischen Grenzstadt Kobane berieten.
Das weitgehend zerstörte Kobane war im vergangenen Jahr monatelang Schauplatz heftiger Kämpfe, nachdem der IS dort eingerückt war. Im Januar zwangen kurdische Kämpfer mit Unterstützung von US-geführten Luftangriffen die IS-Kämpfer zum Rückzug. Ende Juni startete der IS eine neue Offensive, wurde aber nach nur zwei Tagen wieder vertrieben.
Die Beziehungen zwischen der türkischen Regierung und der PKK sind wegen des Umgangs mit dem IS angespannt. Die PKK wirft Ankara vor, die Islamisten zu unterstützen. Die türkische Regierung, die mit der PKK über eine friedliche Beilegung des Kurdenkonflikts verhandelt, befürchtet eine Stärkung der kurdischen Rebellenbewegung.
Quelle: ntv.de, spt/AFP