Loveparade-Gedenken ohne OB Sauerland meidet Angehörige
08.07.2011, 13:19 Uhr
Sauerland ist für die Angehörigen der Loveparade-Opfer ein rotes Tuch.
(Foto: picture alliance / dpa)
Aus Rücksicht auf die Angehörigen verzichtet Duisburgs Oberbürgermeister Sauerland auf eine Teilnahme an der Gedenkfeier für die Opfer des Unglücks bei der Loveparade im vergangenen Jahr. Er wisse, dass die Hinterbliebenen ihn bei der Veranstaltung nicht sehen wollen, lässt der CDU-Politiker über seinen Sprecher verlauten.
Der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland kommt nicht zur offiziellen Jahres-Gedenkfeier der Loveparade-Katastrophe. Der Oberbürgermeister wisse, dass es Hinterbliebene gebe, die eine Begegnung mit ihm nicht wünschten, begründete Sauerlands Sprecher Josip Sosic den Verzicht. Wenn Sauerland von den Betroffenen kein klares Signal zum Kommen erhalte, werde er zum Festakt und dem anschließenden Gedenken am abgesperrten Tunnel auch nicht erscheinen. Sosic bestätigte damit Zeitungsberichte.
An dem Tunnel waren bei der Loveparade vor einem Jahr 21 Menschen in einem Massengedränge gestorben. Sauerland wird für die Genehmigung der Techno-Party auf einem völlig ungeeigneten Gelände politisch verantwortlich gemacht. Duisburger Bürger sammeln Unterschriften für ein Abwahlbegehren, nachdem ein Abwahlantrag im Duisburger Rat 2010 an den CDU-Stimmen gescheitert war. Sauerland hatte jüngst erstmals eingeräumt, im Umgang mit dem Unglück Fehler begangen zu haben.
Zum Jahresgedenken gibt es am 24. Juli eine Trauerfeier im Duisburger Fußballstadion, die von der NRW-Staatskanzlei und der evangelischen Kirche organisiert wird.
Quelle: ntv.de, dpa