Einer ist "mangelhaft" Nur sechs Apfelsäfte sind "gut"
23.02.2022, 09:38 Uhr
Naturtrübe Apfelsäfte sind gesünder als klare.
(Foto: imago images/Panthermedia)
Deutschland ist unangefochtener Fruchtsafttrinkerweltmeister. Auf um die 30 Liter kommt jeder Bewohner davon pro Jahr. Besonders beliebt: Apfelsaft. Die Stiftung Warentest hat sich den einen oder anderen Schluck gegönnt und verrät, welche der 26 Säfte was taugen.
Apfelsaft gehört gleich hinter dem der Orange zu den absoluten Lieblingen in Deutschland. Rund 6,5 Liter werden hiervon pro Kopf und Jahr getrunken. Da sollte dann auch die Qualität stimmen. Ob dem so ist, hat die Stiftung Warentest überprüft und 26 Säfte - 16 naturtrübe Direktsäfte und 10 meist klare Säfte aus Konzentrat - untersucht. Zu Preisen zwischen knapp unter 1 Euro bis zu 4 Euro pro Liter.
Das etwas enttäuschende Resultat: Nur 6 sind "gut" - alles naturtrübe Säfte. Drei sind nur "ausreichend", ein Bio-Saft kassierte ein "mangelhaft". Geschmacklich am überzeugendsten ist ein naturtrüber Direktsaft, allerdings auch der teuerste Saft im Test. Dafür schmeckt er auch aromatisch und intensiv nach vollreifem Apfel.
Direktsäfte schmecken besser
Bei Direktsäften wird der Saft direkt nach dem Pressen kurz erhitzt und abgefüllt. Beim Konzentrat wird der gepresste Saft durch Verdampfen zu einem dickflüssigen Konzentrat verdichtet, das dann später mit aufbereitetem Trinkwasser rückverdünnt wird. Bei diesem Vorgang entwichene Aromastoffe müssen beim Rückverdünnen wieder zugesetzt werden, bevor auch diese Säfte pasteurisiert und abgefüllt werden. Apfelsaft ist zunächst immer naturtrüb. Durch Zentrifugieren und Filtern können ihm Trübstoffe entzogen werden und er wird klar.
Im wichtigsten Prüfpunkt - Geruch und Geschmack - trumpfen die Direktsäfte auf. Viele von ihnen riechen und schmecken kräftig, mitunter vielschichtig nach Apfel. Von den konzentratbasierten Säften überzeugen hier nur wenige. Geschmackliches Highlight ist ein naturtrüber Direktsaft. Er schmeckt aromatisch und intensiv nach Frucht. Ein anderer Direktsaft hingegen enttäuscht mit leicht mostiger Note. Der Bio-Apfelsaft von Alnatura ("mangelhaft", 4,9) hat zudem eine leichte Trockenfruchtnote, was die Tester irritiert. Auch der "DM Bio Apfelsaft naturtrüb" kann geschmacklich nicht überzeugen; er schmeckt wenig intensiv und ist im Mund leicht sämig ("ausreichend").
Naturtrübe Apfelsäfte gesünder
Testsieger sind die "Lidl Solevita Premium Direktsaft Apfel" für 99 Cent pro Liter und "Wesergold Apfelsaft naturtrüb" für 96 Cent pro Liter (beide Note 2,2). Knapp dahinter liegt der "Edeka Apfel Direktsaft naturtrüb" (2,3) für 0,99 Euro. Geschmacklich am besten ist der "Van Nahmen Bio-Apfelsaft von Streuobstwiesen" - das teuerste Produkt im Test mit 3,95 Euro pro Liter (2,3).
Abgesehen davon sind naturtrübe Apfelsäfte auch gesünder als klare, denn sie enthalten mehr wirksame Pflanzenstoffe - sogenannte Polyphenole. Natürliches Vitamin C liefert Apfelsaft kaum, egal ob trüb oder klar. Vielen Produkten im Test wird das Vitamin zugesetzt als Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, um die Farbe zu bewahren.
So beliebt Apfelsaft auch ist, der Durst sollte besser mit verdünntem Saft gelöscht werden, da er pur viel Zucker aus der Frucht enthält.
Quelle: ntv.de, awi