Altersvorsorge: Gold und Krypto? Deutsche investieren mehr in Aktien
26.04.2024, 10:12 Uhr Artikel anhören
Pures Gold unterm Kopfkissen oder im Bankschließfach? Nur 8 von 100 Befragten geben das als Maßnahme zur Altersvorsorge an.
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
Die Lebenserwartung steigt, die Zahl der Rentner wird in Deutschland in den kommenden Jahren massiv zunehmen. Wie lässt sich der eigene Lebensabend finanziell absichern? Eine Umfrage zeigt grundlegende Veränderungen.
Deutschland steht in den kommenden Jahren vor großen Veränderungen: In der rapide alternden Gesellschaft gewinnen Fragen nach der privaten Absicherung dramatisch an Bedeutung. Für viele ist klar: Die gesetzliche Rente wird nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten.
Was also tun? Bei der Suche nach einer geeigneten Vorsorge wenden sich die Deutschen mittlerweile auch dem Aktienmarkt zu, wie Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) andeuten. Mehr als jeder Fünfte von rund 3000 Befragten gab demnach an, bereits in Aktien, Wertpapiere oder Fonds zu investieren. Bei einer ähnlichen Erhebung im Jahr 2010 lag dieser Anteil noch bei nur acht Prozent.
"Im Vergleich zu 2010 ist der Anteil derjenigen, die Geld an der Börse investieren, deutlich gestiegen, während die Beliebtheit von Bausparverträgen abgenommen hat", heißt es dazu beim Auftraggeber der Studie, der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen. Fast die Hälfte der Befragten zahlt den Angaben zufolge in private Altersvorsorgeoptionen wie zum Beispiel die Riester-Rente oder Lebensversicherungen ein.
Spareinlagen sind noch für gut jeden Dritten eine gängige Vorsorgeform. Etwa jeder Vierte setzt auf Immobilien oder eine betriebliche Rentenversicherung. Bausparverträgen haben dagegen angesichts niedriger Zinsen nachhaltig an Attraktivität verloren. "Die Art und Weise, wie die Bürger für das Alter vorsorgen, wird sich weiterentwickeln", prognostiziert die Stiftung. "Immer mehr Bürger zeigen Interesse an renditeträchtigen Anlagen wie Aktien und Fonds, um ihre Altersvorsorge zu stärken."
Auffällig ist die Entwicklung beim Thema Edelmetalle. Die Investition in Gold und andere vermeintlich wertstabile Geldanlagen scheint - zumindest auf Basis der Umfrageergebnisse - sehr viel mehr Menschen in Deutschland umzutreiben als früher. Immerhin 8 von 100 Befragten sorgen den Angaben zufolge mit Gold und ähnliche Investments für den eigenen Ruhestand vor. Vor 14 Jahren fand das in dieser Befragung noch keine Erwähnung.
Ähnlich sieht es mit neueren Anlagekategorien wie Kryptowährungen oder NFTs ("digitale Kunstwerke") aus. Hier weist die aktuelle Erhebung ein vergleichsweise geringes, aber messbares Interesse aus. 5 von 100 Befragten sorgen demnach mit Bitcoins oder anderen Kryptowährungen vor. In NFTs haben dagegen nur 3 von 100 Umfrageteilnehmer investiert. Als Instrument der Altersvorsorge dürften sie damit "eher eine Ergänzung" bleiben.
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Quelle: ntv.de, mmo