Ratgeber

Risikolebens- und UnfallpolicenDie besten Tarife für Todesfall und Unfälle auf einen Blick

03.12.2025, 07:12 Uhr
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Unvorhergesehene Ereignisse können Leben und Finanzen durcheinanderbringen. Risikolebens- und private Unfallversicherung schützen - entweder Hinterbliebene oder Betroffene nach schweren Unfällen. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die besten Tarife ermittelt.

Manchmal ändert sich das Leben von einem Moment auf den anderen, verursacht durch Krankheit, Unfälle oder Schicksalsschläge. Solche Wendungen können nicht nur emotional, sondern auch finanziell schwer wiegen. Wer für Familie oder Partner im Todesfall vorsorgen oder sich selbst für die Folgen eines Unfalls absichern möchte, stößt dabei schnell auf zwei Absicherungen: die Risikolebensversicherung und die private Unfallversicherung.

Die eine schützt die Hinterbliebenen, wenn ein Mensch stirbt, die andere hilft, wenn das Leben nach einem Unfall völlig neu organisiert werden muss. Welche Absicherung sinnvoll ist, hängt von der persönlichen Lebenssituation ab: Eine Risikolebensversicherung ist immer dann sinnvoll, wenn ein Todesfall für andere Menschen finanziell belastend sein würde. Beispielsweise sollten Familien mit Kindern über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Wer die finanziellen Folgen eines Unfalls absichern möchte, kommt an einer privaten Unfallversicherung nicht vorbei. Sicher ist: Wenn das Leben anders spielt als geplant, ist es beruhigend, auf die richtige Vorsorge gesetzt zu haben.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat für ntv die Tarife beider Versicherungsarten auf Qualität, Leistung und Preis untersucht und zeigt, welche Anbieter im Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. In die Bewertung fließen 30 Prozent Preis und 70 Prozent Leistung ein. Grundlage für die Qualitätsbewertung ist das Rating von Franke und Bornberg, während für die Preisberechnung jeweils typische Musterfälle herangezogen werden.

Die Risikolebensversicherung

Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er oft auch eine finanzielle Lücke. Besonders Familien, Paare mit Immobiliendarlehen oder Kinder von Alleinerziehenden stehen dann schnell vor erheblichen Belastungen. Eine Risikolebensversicherung kann in solchen Fällen existenziell wichtig sein: Sie zahlt im Todesfall der versicherten Person eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen und sichert damit den Lebensstandard, eine Ausbildung oder die Finanzierung von Haus oder Wohnung. Auch für unverheiratete Paare kann sie sinnvoll sein, denn hier gibt es keinen Anspruch auf eine gesetzliche Hinterbliebenenrente.

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Wie hoch die Versicherungssumme des Vertrags sein sollte, hängt von der individuellen Situation ab, etwa von Einkommen, laufenden Krediten und familiären Verpflichtungen. Faustregel: Die Summe sollte so bemessen sein, dass sie das Haushaltseinkommen für mehrere Jahre ersetzt oder die Restschuld eines Darlehens abdeckt. Wichtig ist außerdem eine ausreichend lange Laufzeit. Sie sollte mindestens reichen bis zum Ende des größten Kredits oder bis das jüngste Kind finanziell selbstständig ist. Für Paare kann gegebenenfalls eine sogenannte Überkreuzversicherung sinnvoll sein, bei der sich Partner gegenseitig absichern.

Im Test von Franke und Bornberg werden neben dem Preis vor allem die Vertragsqualität und die Flexibilität der Tarife bewertet. Dazu zählen etwa Nachversicherungsgarantien bei Lebensereignissen wie Geburt oder Immobilienkauf, Verlängerungsoptionen sowie vorgezogene Leistungen bei schwerer Erkrankung. Auch Regelungen für Zahlungspausen oder Beitragssenkungen fließen in die Bewertung ein.

Und was kostet eine Risikolebensversicherung? Ein typischer Musterfall (30 Jahre alt, Laufzeit 30 Jahre, Versicherungssumme 100.000 Euro) zeigt: Der Zahlbeitrag liegt bei etwa 80 Euro pro Jahr. Auch für Familien mit Durchschnittsverdienst ist sie damit oft erschwinglich. Basistarife, beispielsweise ohne Nachversicherungsgarantien und Verlängerungsoptionen, sind noch etwas günstiger und bieten zumindest eine grundlegende Absicherung.

Die Unfallversicherung

Während die Risikolebensversicherung für den schlimmsten Fall gedacht ist, greift die private Unfallversicherung, wenn man selbst nach einem Unfall dauerhaft geschädigt ist. Sie zahlt eine einmalige Kapitalleistung oder eine Rente, die helfen soll, den Alltag neu zu organisieren. Etwa den Umbau der Wohnung, den Einbau eines Treppenlifts oder die Finanzierung einer speziellen Therapie. Sinnvoll ist sie auch, wenn Vorerkrankungen, riskanter Beruf, ebensolches Hobby oder ein knappes Budget den Weg zur Berufsunfähigkeitsversicherung versperren. Unfallversicherungen sind einfacher zugänglich und günstiger. Sie ersetzen zwar keine Berufsunfähigkeitsversicherung, können aber Lücken mildern.

Die meisten Unfälle ereignen sich in den eigenen vier Wänden. Und genau dort hilft die gesetzliche Unfallversicherung nicht weiter, die nur bei Unfällen während der Arbeit oder auf dem direkten Arbeitsweg leistet. Die private Police schützt demgegenüber rund um die Uhr, also auch in der Freizeit, im Urlaub oder zu Hause. Voraussetzung ist allerdings, dass eine dauerhafte körperliche Beeinträchtigung vorliegt.

Entscheidend für die Höhe der Auszahlung sind Versicherungssumme, Gliedertaxe und die vereinbarte Progression, die bei schweren Verletzungen die Leistung vervielfachen kann. Bei einer Progression von 500 Prozent kann sich die Leistung bei schweren Verletzungen deutlich erhöhen: Beträgt die Versicherungssumme 100.000 Euro, kann etwa bei vollständiger Invalidität eine Auszahlung von bis zu 500.000 Euro erfolgen. Die Gliedertaxe legt fest, wie stark bestimmte Verletzungen bewertet werden. Sie bestimmt also den Invaliditätsgrad, der für die Höhe der Versicherungsleistung maßgeblich ist. So entspricht etwa der Verlust oder die dauerhafte Funktionsunfähigkeit einer Hand in vielen Tarifen einem Invaliditätsgrad von rund 75 Prozent. Die genaue Gliedertaxe ist von Versicherer und Tarif abhängig und wird vertraglich festgelegt.

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Insgesamt zeigt sich: Der Markt für Unfallversicherungen ist unübersichtlich und ein Tarifvergleich alles andere als einfach. Unterschiedliche Definitionen und viele Erweiterungen des Unfallbegriffs machen die Bedingungen komplex. Der Preis hängt von zahlreichen individuellen Faktoren ab, genaues Hinsehen lohnt sich also.

Im Test von Franke und Bornberg wurden Tarife sowohl für körperlich als auch für kaufmännisch Tätige untersucht. Neben Preis und Leistung wurde geprüft, wie umfassend der jeweilige Unfallbegriff ist, also ob auch Infektionen, Vergiftungen oder Eigenbewegungen mitversichert sind und ob Zusatzleistungen wie kosmetische Operationen, Bergungskosten oder Assistance-Angebote (zum Beispiel Haushaltshilfe, Kinderbetreuung) enthalten sind.

Quelle: ntv.de, awi

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