Rath around the world Drei Ikonen des Luxus: Diese Schweizer Hotels sind die besten des Landes


Mitglied der "Swiss Deluxe Hotels": Bereits seit 1913 zieht das Hotel "Gstaad Palace" internationale Gäste an, die das Besondere suchen.
(Foto: Gstaad Palace Melanie Uhkötter)
Schweizer Spitzenhotellerie lebt von Charakter, Geschichte und Persönlichkeit - vor allem dort, wo mehrere Häuser ein gemeinsames Qualitätsversprechen abgeben. Unser Autor besucht drei Luxushotels der Vereinigung "Swiss Deluxe Hotels" und erlebt Gastfreundschaft auf höchstem Niveau.
Die "Swiss Deluxe Hotels" sind so etwas wie eine verlässliche Kompassnadel für stilvolles Reisen auf höchstem Niveau. Wenn ich durch die Schweiz reise, sei es geschäftlich oder zur Erholung inmitten atemberaubender Landschaften,-, sind die Unterkünfte dieser Vereinigung oft meine erste Wahl.
Die Hotelgruppe vereint aktuell 43 Häuser der renommiertesten Fünf-Sterne-Hotels in 23 Städten, von historischen Grandhotels bis zu modernen Designikonen. Diese handverlesene Kollektion steht für genau jene Exzellenz, die mir besonders sympathisch ist: diskreter Luxus, ein spürbar zugewandter Service und ein tiefes Verständnis für das, was einen Aufenthalt wirklich unvergesslich macht. Hier gilt: Klasse statt Masse. Dieses Mal stechen für mich drei Häuser hervor, die mit Charakter, Stil und einer spürbaren Liebe zum Detail punkten.
"Bürgenstock Resort Lake Lucerne": Luxuriöse Entspannung in Schweizer Traumkulisse
Majestätisch auf dem Bürgenberg gelegen, rund 500 Meter über dem Vierwaldstättersee, thront das "Bürgenstock Resort Lake Lucerne" - ein Ort, an dem Schweizer Geschichte und zeitgemäßer Luxus auf eindrucksvolle Weise verschmelzen. Schon Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin, Audrey Hepburn oder Sophia Loren verbrachten hier ihre Urlaubszeit. Das Resort erstreckt sich über 60 Hektar und umfasst drei Hotels und stilvolle Residenzen, zwei mehrfach ausgezeichnete Spabereiche sowie zwölf Restaurants, Lounges und Bars. Die Anreise, idealerweise per Boot über den Vierwaldstättersee und Standseilbahn, wird dabei selbst zum Erlebnis: Mit jedem Höhenmeter entfernt man sich ein Stück mehr vom Alltag.

Das "Bürgenstock Resort Lake Lucerne" hat insgesamt 360 Zimmer und Suiten.
(Foto: Bürgenstock Hotels AG)
Im "Bürgenstock Hotel", dem Herzstück des Resorts, öffnen sich großzügige Zimmer mit Panoramablick über See und Alpen. Wer in einer der "Spa Suiten" übernachtet, genießt eine private Sauna, Massagebank, Kamin und unverstellte Ausblicke - eine alpine Rückzugsoase auf höchstem Niveau.
Das "Alpine Spa" zählt für mich zu den eindrucksvollsten Wellnessbereichen Europas: Auf über 10.000 Quadratmetern finden die Gäste hier mehrere Saunen, Ruhebereiche, fünf Pools - darunter ein Infinity-Pool mit einer Aussicht, die ihresgleichen sucht. Der Service ist aufmerksam, herzlich, professionell, ein Markenzeichen des Hauses.
Auch gastronomisch gesehen zeigt das "Bürgenstock", was moderne Luxushotellerie leisten kann. Acht Restaurants bieten eine beeindruckende Bandbreite - von Schweizer Klassikern bis zu internationaler Spitzenküche. Mein persönliches Highlight ist das "Spices Kitchen & Terrace", ausgezeichnet mit 16 Gault-Millau-Punkten. Hier arbeiten vier Köche aus Indien, Thailand, China und Japan Hand in Hand - jeder bringt seine eigene kulinarische Handschrift mit. Wer es regionaler mag, wird im "Oak Grill & Pool Patio" fündig.
Das mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Restaurant arbeitet konsequent nach dem "Farm-to-Table"-Prinzip. Die Zutaten stammen aus der Umgebung, viele direkt vom Produzenten. Die Verbundenheit mit der Region und der Umgebung begegnet mir im "Bürgenstock" immer wieder - auch durch die außergewöhnliche Architektur, die eine unmittelbare Nähe zur Landschaft entstehen lässt.
Resort Name: Bürgenstock Resort Lake Lucerne
Land: Schweiz
Region: Vierwaldstättersee, Kanton: Nidwalden
Beste Reisezeit: Mai bis Oktober: Natur, Outdoor-Aktivitäten, alpine Sommerfrische Dezember bis Februar: verschneiter Luxus, Wintersport, Wellness und Ruhe
Zielflughafen: Zürich (ZRH)
Transfermittel: Auto oder Zug
Transferzeit: Circa 1,5 bis 2 Stunden mit Zug + Boot + Standseilbahn
Zimmerpreis pro Nacht: Circa 950 Euro ("Heritage Alpine Deluxe") bis ca. 17.000 Euro ("Lake View Royal Suite").
Besondere Empfehlung: Direkt vom Resort aus führt der Felsenweg entlang der steilen Nordflanke des Bürgenbergs - ein perfekt angelegter Panoramaweg mit atemberaubendem Blick über den Vierwaldstättersee und die Zentralschweizer Alpen. Das absolute Highlight am Ende des Weges: der Hammetschwand-Lift, der höchste Außenaufzug Europas.
"La Réserve Eden au Lac": Moderne Design-Exzellenz am Zürichsee
Direkt am Ufer des Zürichsees gelegen, vereint das "La Réserve Eden au Lac" über 100 Jahre Geschichte mit einem modernen, kosmopolitischen Lebensgefühl. Nach aufwendiger Renovierung wurde das Haus wiedereröffnet - neu gedacht, aber mit Respekt vor seiner Vergangenheit. Für das Interieur ist Philippe Starck verantwortlich, einer der einflussreichsten Designer unserer Zeit - bekannt für seine Mischung aus Ästhetik, Funktionalität und Poesie. Dem denkmalgeschützten Gebäude verleiht er neues Leben mit einem Spiel aus Kontrasten: rohe Steinwände treffen auf samtige Textilien, Industrial-Elemente und geschwungene Linien.

Im "La Reserve Eden au Lac" übernachten Gäste in einem renovierten historischen Gebäude am Ufer des Zürichsees.
(Foto: Michel Reybier Hospitality)
In den 40 Zimmern und Suiten, die zwischen 27 und 79 Quadratmeter groß sind, begegnet mir ein eigenwilliger Stil: Bronze, Stein, Leder und Holz schaffen ein besonderes Ambiente, das mir gut gefällt. Einige Räume sollen an die Schiffskabinen von Seefahrern auf Landgang erinnern - auf elegante Art und Weise. Die "Lake View"-Zimmer erlauben einen weiten Blick auf den Zürichsee, während manche Suiten mit freistehender Badewanne, Kamin oder Balkon aufwarten. Wer Design liebt, wird hier an jeder Ecke inspiriert.
Sehr fein ist auch die Küche - wie man es von einem Fünf-Sterne-Hotel erwarten darf. Mich beeindruckt besonders "La Muña" in der sechsten Etage - ein peruanisch-japanisches Fusionkonzept mit üppig bepflanzter Rooftop-Terrasse. Die Küche überzeugt mit frischen, fein komponierten Aromen und einer Atmosphäre, die sich zwischen Leichtigkeit und Eleganz bewegt. Hier genieße ich Ceviche und Black Cod mit Blick über das Lichtermeer der Stadt - ein fantastischer Ausblick.
Das "La Réserve Eden au Lac" ist mehr als ein klassisches Luxushotel - es ist ein Rückzugsort der Inspiration für Ästheten und für alle, die das Besondere suchen. Für mich ist es der Inbegriff eines urbanen Hideaways: mitten in der Stadt gelegen und doch voller Ruhe, weltoffen und gleichzeitig tief in der Schweizer Kultur verwurzelt.
Resort Name: La Reserve Eden au Lac
Land: Schweiz
Region: Zürich Innenstadt
Beste Reisezeit: April-Juni: Ideal für: Städtereisen, Spaziergänge am See, Outdoor-Dining. Juli-August: Wasseraktivitäten auf dem See, Festivals, Kultur
Zielflughafen: Zürich (ZRH)
Transfermittel: Auto oder Zug
Transferzeit: Circa 20 bis 25 Minuten mit dem Auto, circa 30 Minuten mit dem Zug
Zimmerpreis pro Nacht: 670 Euro ("Standard Courtyard Room") bis circa 5200 ("2 Bedroom Eden Suite ").
Besondere Empfehlung: Das "Kunsthaus Zürich" ist nur 10 bis 15 Minuten zu Fuß entfernt. Es ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Schweiz und stellt Werke von Alberto Giacometti, Marc Chagall, van Gogh und zeitgenössischen Künstlern aus.
"Gstaad Palace": Nachhaltige Eleganz im Märchenpalast
Hoch über dem Chaletdorf Gstaad liegt das "Gstaad Palace" - ein Wahrzeichen der Schweizer Luxushotellerie und Inbegriff alpiner Grandezza. Seit 1913 empfängt das traditionsreiche Haus Gäste aus aller Welt, von gekrönten Häuptern bis zu Hollywood-Legenden. Bis heute befindet sich das "Palace" im Besitz der Familie Scherz - bereits in dritter Generation wird es mit Leidenschaft und persönlichem Engagement vom Präsidenten der "Leading Hotels of the World", Andrea Scherz, geführt.

Das "Gstaad Palace" zählt heute zu einem der letzten familiengeführten Fünf-Sterne-Superior-Hotels in Europa.
(Foto: Gstaad Palace_Melanie Uhkötter)
Es ist ein Stück lebendige Geschichte, das seine Tradition mit Charme und Selbstverständlichkeit weiterträgt. Ich schätze diese Authentizität - und schon beim ersten Betreten spürt man die besondere Mischung aus Noblesse und Herzlichkeit. Zum Glück fehlt hier jede Spur jener Hochnäsigkeit, die man in manch anderem Grandhotel findet. Stattdessen begegnet mir ein Service, der aufmerksam, warmherzig und zu jeder Tageszeit präsent ist.
Die 90 Zimmer und Suiten sind klassisch-elegant eingerichtet: Brokat, üppige Vorhänge, kunstvoll geschnitzte Täfelungen. Von meinem Balkon reicht der Blick weit über das Saanenland - morgens oft in zarte Nebelschleier gehüllt, abends in goldenes Licht getaucht. Auch der Spa-Bereich ist ein Highlight: modern, lichtdurchflutet und dennoch mit alpinem Charme gestaltet. Wer das stilvolle Nachtleben sucht, findet es im Club "GreenGo" mit Original-Einrichtung aus den Siebzigern.
Was mir besonders gefällt, ist der Nachhaltigkeitsanspruch. Das Haus setzt etwa auf Fernwärme aus lokalen Hölzern und investiert jährlich in den Umweltschutz. Obwohl das "Gstaad Palace" zu den traditionsreichsten Hotels der Schweiz gehört und in einer Zeit eröffnet wurde, in der Nachhaltigkeit kaum eine Rolle spielte, nimmt es heute eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein. Kürzlich wurde es mit der "Travelife"-Gold-Zertifizierung ausgezeichnet und zählt damit zu den führenden nachhaltigen Hotels des Landes.
Auch kulinarisch bleibt das "Gstaad Palace" seiner Philosophie treu: Es vereint traditionelle Werte mit raffinierter Kochkunst. Fünf Restaurants laden zu vielfältigen Genussmomenten ein. Ich kann besonders "Le Grill" empfehlen, ausgezeichnet mit 16 Gault-Millau-Punkten. Hier erlebe ich klassische Haute Cuisine in ihrer elegantesten Form. Die Auswahl ist sorgfältig komponiert, der Service aufmerksam und diskret. Wahre Spitzenküche offenbart sich sowohl auf dem Teller als auch in Haltung und Anspruch - genau darin liegt die besondere Stärke des "Gstaad Palace": Stil, Substanz und eine Gastfreundschaft, die auf jahrzehntelanger Erfahrung beruhen.
Resort Name: Gstaad Palace
Land: Schweiz
Region: Saanenland
Beste Reisezeit: Juni bis September: Milde Temperaturen, klare Sicht auf die Berge, blühende Alpenwiesen. Dezember bis März: Beste Zeit für Wintersport (Skifahren, Snowboarden, Winterwandern, Langlauf).
Zielflughafen: Genève Aéroport (GVA)
Transfermittel: Mietwagen, Zug
Transferzeit: Circa 2,5 bis 3 Stunden mit dem Auto, rund 3,5 bis 4 Stunden mit dem Zug (bis Bahnhof Gstaad)
Zimmerpreis pro Nacht: 700 Euro ("Cosy Room") bis ca. 2.500 Euro ("Deluxe Suite Mountain View").
Besondere Empfehlung: Von Juli bis September verwandelt das weltbekannte Menuhin Festival Gstaad Kirchen, Chalets und Alpenterrassen in stimmungsvolle Bühnen für hochkarätige Solisten - ein musikalisches Highlight, das man unbedingt frühzeitig reservieren sollte.
Drei Hotels, drei Handschriften - und doch ein gemeinsamer Nenner: gelebte Exzellenz. Ob hoch oben im "Bürgenstock Resort Lake Lucerne" mit seinem spektakulären Spa und Weitblick, mitten in Zürich im "La Réserve Eden au Lac" mit urbaner Eleganz und Starck'schem Esprit oder im traditionsreichen "Gstaad Palace" - jedes dieser Häuser verkörpert auf seine Weise das, was die "Swiss Deluxe Hotels" ausmacht: Charakter, Qualität und ein Verständnis von Luxus, das weit über die Oberfläche hinausgeht.
Raths Reise-Rating für alle drei Hotels:
1. Ganz großes Kino
2. Wenn's nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung
Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel Rankings im deutschsprachigen Raum
Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel-Rankings im deutschsprachigen Raum die-101-besten.com ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für ntv schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 27. Juli 2025 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de