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Neue Regionalklassen 2024 Für wen Autofahren jetzt teurer wird

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Insbesondere die Hauptstadt ist für Autofahrer ein teures Pflaster.

Insbesondere die Hauptstadt ist für Autofahrer ein teures Pflaster.

(Foto: dpa)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat die Neuberechnung der Regionalklassen veröffentlicht. Das kann Auswirkungen auf die Höhe der KFZ-Versicherung haben. Durch die aktuelle Auswertung ändern sich die Regionalklassen in der KFZ-Haftpflichtversicherung für Millionen Autofahrer.

Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger fällt in der Regel der Beitrag zur KFZ-Versicherung aus. Denn die Regionalklassen spiegeln die Schaden- und Unfallbilanz der 412 deutschen Zulassungsbezirke wider. Sie werden einmal im Jahr vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berechnet; die aktuelle Auswertung wurde nun veröffentlicht.

Zudem werden noch weitere Parameter für die Berechnung herangezogen - zum Beispiel Änderungen bei den Typklassen des Automodells oder allgemeine Preisanpassungen des Versicherers, sodass sich durch Veränderung bei der Regionalklasse allein keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Beitrags treffen lassen, so der GDV, der neue Zahlen zum Thema veröffentlicht hat.

Durch die aktuelle Auswertung ändern sich die Regionalklassen in der KFZ-Haftpflichtversicherung im kommenden Jahr für fast sechs Millionen Autofahrer: Für 45 Bezirke und rund 3,8 Millionen Autofahrer steigen die Klassen, 31 Bezirke und rund 2,2 Millionen Autofahrer profitieren von besseren Regionalklassen. Für die weiteren 336 Bezirke und rund 36,4 Millionen KFZ-Haftpflichtversicherte bleibt es bei den Regionalklassen des Vorjahres.

Zwar sind die Berechnungen für die Zulassungsbezirke in Deutschland durch den GDV und die Einteilung in Regionalklassen für die Versicherungsunternehmen unverbindlich, dennoch sind sie ein Anhaltspunkt bei der Berechnung neuer Tarife.

Schadensbilanz in Berlin besonders hoch

Wie bereits in den letzten Jahren sind die Schadensbilanzen in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt besonders niedrig und damit gut. Am besten schneidet der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg ab. Hier liegt die Schadensquote rund 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt. In der höchsten und somit schlechtesten Klasse 12 finden sich hingegen Schlusslicht Berlin wieder - hier liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

In einer Modellrechnung des Vergleichsportals Verivox zahlt der 45-jährige Fahrer eines Opel Astra für die KFZ-Haftpflicht 49 Prozent mehr als Einwohner der Fahrradstadt Münster. Das entspricht einem Preisunterschied von 105 Euro. Noch stärker schlägt die Vollkasko-Versicherung zu Buche: 57 Prozent mehr (plus 294 Euro) müssen Berliner Autofahrer hier aufbringen. Um den Regionaleffekt darzustellen, hat Verivox die Versicherungskosten für - abgesehen vom Wohnort - identische Fahrerprofile miteinander verglichen. Ausgewertet wurde die durchschnittliche Beitragshöhe der jeweils fünf günstigsten Angebote aus insgesamt über 400 Versicherungstarifen. Durch die Neueinstufungen können sich regionale Preisunterschiede minimal verändern.

Beitragsänderungen in der Regel unter 10 Prozent

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Auch in den Kasko-Versicherungen ändern sich durch die aktuelle GDV-Regionalstatistik für viele Autofahrer die Regionalklassen: Für fast 3,7 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherte gelten künftig bessere, für rund 3,3 Millionen höhere Einstufungen. Für weitere rund 30,6 Millionen Kaskoversicherte bleibt alles beim Alten.

Der GDV veröffentlicht einmal jährlich für alle KFZ-Zulassungsbezirke die sogenannten Regionalklassen für Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkasko-Versicherungen. In welche Klasse der jeweilige Bezirk eingeordnet ist, kann über dieversicherer.de abgefragt werden. Dabei basiert die Einstufung nicht nur auf den Schadensmeldungen des vergangenen Jahres, sondern wird über einen längeren Zeitraum ermittelt. Aus diesem Grund erfolgen Umstufungen von einem Jahr auf das andere meist nur um eine Klasse. Daraus resultierende Mehrbeiträge oder Ersparnisse für die einzelnen Autofahrer liegen deshalb in der Regel unter 10 Prozent.

Quelle: ntv.de, awi

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