Ratgeber

Neue Typklassen Für wen wird die Autoversicherung teurer?

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.

(Foto: dpa)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat die jährliche Neuberechnung der Typklassen veröffentlicht. Das hat Auswirkungen auf die Höhe der Kfz-Versicherung. Welche Modelle davon besonders betroffen sind, lesen Sie hier.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik veröffentlicht. Demnach profitieren rund 4,3 Millionen Autofahrer in der Haftpflichtversicherung von besseren Typklassen, für über sieben Millionen gelten künftig höhere Einstufungen. Für fast drei Viertel beziehungsweise rund 30,3 Millionen Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.

Die Typklassenstatistik bildet die Schadenbilanzen aller knapp 32.000 in Deutschland zugelassenen Automodelle ab. Die unverbindliche Typklasse ist eines von vielen Merkmalen, aus denen sich ein Versicherungsbeitrag zusammensetzt. Auch etwa der Wohnsitz ist relevant und spiegelt sich in den Regionalklassen wider.

Hohe Typklassen für teure Autos

"Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. So verbessern sich etwa der Nissan Juke 1.0 (Typ F16, seit 2019) und der VW E-Golf VII (Typ AU, seit 2016) jeweils um zwei Klassen, während sich der Hyundai Kona 1.6 T (Typ OS, seit 2017) um zwei Typklassen verschlechtert.

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Audi Q8 50 TDI Quattro (Typ 4L, seit 2018) und der Range Rover Velar 20D AWD (Typ LY, seit 2017) hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Kia Picanto 1.0 (Typ JA, seit 2017) oder der Skoda Citigo-E (Typ AA, seit 2019) eher niedrige Klassen, so der GDV.

Sonderkündigungsrecht bei Erhöhung des Beitrags

Auch das Vergleichsportal Verivox hat einen Blick auf die neuen Typklassen geworfen. Und stellt fest, dass sich, wer ein Model 3 von Tesla fährt, freuen dürfte. Denn der Vollkasko-Schutz für den batteriebetriebenen Boliden ist künftig fast um ein Viertel (23 Prozent) günstiger. Das ergibt in der Modellrechnung eine Jahresersparnis von 316 Euro. Sogar um 30 Prozent sinken die Versicherungsbeiträge für einen Suzuki Jimny. Der Offroader wurde in der Vollkasko gleich um 6 Typklassen heruntergestuft.

Wer hingegen einen Opel Corsa F 1.2 fährt, muss im kommenden Jahr mit höheren Versicherungsbeiträgen rechnen. Der Kleinwagen wurde in der Haftpflichtversicherung gleich um 4 Typklassen hochgestuft. Wie die Modellrechnung von Verivox zeigt, steigen die Versicherungskosten dadurch um 29 Prozent. Insgesamt gibt es in der Haftpflichtversicherung 16 Typklassen.

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Auch für den Mitsubishi Outlander 2.4 AWD Hybrid wird die Kfz-Versicherung im kommenden Jahr teurer. Das SUV wurde in allen Versicherungsarten hochgestuft – in der Haftpflicht um eine, in der Teilkasko um drei und in der Vollkasko um zwei Typklassen. Die Vollkasko-Prämie erhöht sich dadurch um 25 Prozent. In der Modellrechnung für einen Alleinfahrer mit Schadenfreiheitsklasse 5 belaufen sich die Mehrkosten auf 262 Euro.

Erhöht sich durch die Neueinstufung der Beitrag zur Kfz-Versicherung, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Auf der Seite des GDV ist eine individuelle Abfrage der Typklasse von mehr als 30.000 Fahrzeugen möglich.

Quelle: ntv.de, awi

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