Blackout hin oder her Diesen Notvorrat sollte man zu Hause haben
20.09.2022, 09:03 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Grundsätzlich sollte man auf Krisen und Katastrophen vorbereitet sein.
(Foto: imago images/Jochen Tack)
Deutschland stehen wohl wieder ein paar schwierige Monate bevor. Diesmal wird um eine ausreichende Energieversorgung gebangt. Was keine ausgemachte Sache ist. Dennoch sollten sich immer Waren aus der Notfall-Liste des Bundesamtes für Katastrophenschutz in jedem Haushalt befinden. Hier ist die Liste.
Ein Leben ohne Krise scheint derzeit nicht denkbar. Dem bisher bekannten ist die Selbstverständlichkeit verloren gegangen. Zumindest wenn es um den Teil des Daseins geht, der durch die Steckdose oder den Heizkörper kommt. Bleiben wir beim Strom.
Da wird immer wieder vor der Gefahr eines Blackouts gewarnt, zuletzt eindringlich vom Deutsche Städte- und Gemeindebund. Demnach könnten sowohl feindliche Hackerangriffe als auch eine Überlastung des Stromnetzes durch die Inbetriebnahme der 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter für flächendeckende Stromausfälle sorgen. Sollte dies der Fall sein, was an dieser Stelle nicht prognostiziert sein soll, ginge tatsächlich wenig. Bundeskanzler Scholz sieht hingegen das Land gut vorbereitet, da etwa die Möglichkeit geschaffen worden sei, zwei Atomkraftwerke über den Jahreswechsel in einer Notreserve zu halten, "damit es niemals einen Strommangel in Deutschland gibt".
Auch der Energieexperte Christoph Maurer sieht in der Sorge um einen Blackout zu einem großen Teil Panikmache. Allerdings betont er auch im Gespräch mit ntv.de, dass er durchaus eine sogenannte rotierende Abschaltung der Stromversorgung für möglich hält. Dabei werden geplant für bestimmte Zeiträume bestimmte Teile der Last vom System getrennt. Das ist für die Verbraucher unschön – aber es ist eben etwas ganz anderes als ein ungeplanter großflächiger, systemumfassender Stromausfall.
Grundsätzlich auf Krisen und Katastrophen vorbereitet sein
Es gilt also, das Beste zu hoffen und vor allem Energie einzusparen, wo es möglich ist. Das beinhaltet aber um Gottes willen auch, die neuerworbenen Heizlüfter nach Möglichkeit nicht anzuschmeißen. Und vor allem nicht alle auf einmal. Vielen Dank schonmal.
Ganz abgesehen davon, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe grundsätzlich dazu, sich auf Krisen und Katastrophen vorzubereiten. Dazu gehört auch das Anlegen eines Notvorrats - für etwa zehn Tage. Egal, welche Krise die Lebensmittel- oder Trinkwasserversorgung erschwert oder unmöglich macht. Hier hilft ein Lebensmittel- und Getränkevorrat die Zeit zu überbrücken, bis die staatliche Hilfe anläuft.
Zwar gibt es auch die Möglichkeit, Verwandte, Bekannte oder Nachbarn um Einkäufe zu bitten; doch einen Vorrat im Haus zu haben, gibt zunächst einmal Sicherheit. Auch bei einem starken Unwetter, Hochwasser, extremer Hitze oder starkem Schneefall und Glätte kann ein Vorrat hilfreich sein, da das Haus unter Umständen nicht verlassen werden kann.
Hier ist nun die Liste vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit Dingen, die Sie immer zu Hause vorrätig haben sollten:
Beispiel für einen zehntägigen Grundvorrat an Getränken und Lebensmitteln für eine Person:
- 20 Liter Wasser
- 3,5 Kilogramm Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis (insgesamt)
- 2,5 Kilogramm Obst (in Dosen oder Gläsern) und Nüsse
- 4 Kilogramm Hülsenfrüchte und Gemüse (in Dosen oder Gläsern)
- 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte
- 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch und Eier beziehungsweise Volleipulver (Eier sind nur wenige Tage, Volleipulver ist mehrere Jahre haltbar)
- 0,4 Kilogramm Fette und Öle
- Lebensmittel, die nicht erhitzt oder gekocht werden müssen (Zucker, Honig, Schokolade, Mehl, Instantbrühe, Hartkekse, Salzstangen) - Menge nach Belieben
Dieser Vorrat entspricht etwa 2200 Kilokalorien pro Tag und deckt somit im Regelfall den Gesamtenergiebedarf ab.
Außerdem sollten sich folgende Dinge für mögliche Notsituationen immer im Haus befinden:
Medizinische Versorgung:
- Wichtige, vom Arzt verschriebene Medikamente
- Schmerz- und fiebersenkende Medikamente
- Mittel gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
- Verbandskasten
- Fieberthermometer
Drogerieartikel:
- Desinfektionsmittel
- Seife/Waschmittel in doppelter Ausführung
- ausreichend Toilettenpapier - wie viel tatsächlich benötigt wird, lässt sich hier errechnen
- Zahnbürste und Zahnpasta in doppelter Ausführung
Sonstiges:
- Kerzen, Teelichter
- Campingkocher
- Taschenlampe - gerne auch in Form einer Taschenlampe mit integriertem Dynamo, deren Akkus auch per Handkurbel und je nach Modell auch über ein integriertes Solarpanel geladen werden können. In manchen Kurbel-Modellen steckt auch ein Radio. Je nach Ausstattung sind solche Geräte ab rund 10, 20 oder 30 Euro zu bekommen.
- Reservebatterien
- Desinfektionsmittel
Sinnvollerweise ergänzt werden kann die Liste noch um eine Powerbank. Denn ist der Akku etwa vom Smartphone leer, fällt die Kommunikation und auch die Information flach. Mit einer Kapazität von 10.000 mAh gibt es die Akkus-Packs schon für rund 10 Euro. Damit lässt sich fast jedes Smartphone mindestens zweimal voll aufladen. Also bitte gerne auch in petto haben. Wer es noch genauer haben möchte, findet hier weiteren kompetenten Rat.
Zum Schluss noch eine sanfte Ermahnung: Allen Widrigkeiten zum Trotz, auf die man vorbereitet sein möchte, gibt es keinen Grund für Panik oder etwaige Hamsterkäufe. Denken Sie bitte nicht nur an ihren eigenen Bedarf, sondern auch an denjenigen Ihrer Mitmenschen. Auch für sie soll etwas übrig bleiben. Jede Packung Nudeln und Klopapier, die so nebenbei auf Vorrat mitgegriffen wird, verstärkt bei Anderen das Gefühl, ebenfalls die Bestände auffüllen zu müssen. Was dann zu einer sogenannten Kaufpanik führt, bei der für einige einfach nichts übrigbleibt. Also bitte sein lassen. Nochmals Danke!
(Dieser Artikel wurde am Montag, 12. September 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de