Ratgeber

Reich mit El Gordo Lust auf vier Millionen Euro?

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(Foto: imago stock&people)

Ganz Spanien sitzt am 22. Dezember vor dem Fernseher. Warum? Weil an diesem Tag die Gewinnziehung der ältesten Lotterie der Welt übertragen wird. Und fast alle Spanier spielen mit. Denn das Spektakel lockt mit der höchsten Gewinnwahrscheinlichkeit – weltweit. Kann man auch als Deutscher absahnen?

Das Internet ist schon eine tolle Sache. Nicht nur, dass man weltweit n-tv.de lesen kann, nein, mit Hilfe des Netzes kann man sogar reich werden – auch ohne besondere technische Begabung.

Wie das gehen soll? Nun, man kann auf diese Art an der spanischen Weihnachtslotterie (Sorteo de Navidad) teilnehmen. Ihres Zeichens die älteste der Welt. Seit mehr als 200 Jahren werden so Spanier zu Millionären. Nebenbei weist "El Gordo" (der Dicke) auch noch die höchste Gewinnwahrscheinlichkeit auf – ebenfalls weltweit. Wer also gerade keine Zeit oder Lust hat, sich mit Auto, Bahn, Bus oder Flugzeug auf die Iberische Halbinsel zu begeben, um direkt vor Ort bis zum 22. Dezember 2016 um 08:00 Uhr eins oder mehrere der begehrten Lose zu ergattern, kann auch bequem vom heimischen Rechner am Spektakel teilnehmen.

Und begehrt ist die Teilnahme. Wenn am 22. Dezember ab 09:00 Uhr in einer über dreistündigen Veranstaltung über 2 Milliarden Euro ausgespielt werden, schauen rund 95 Prozent der spanischen Haushalte via TV zu. Aus gutem Grund - spielen doch fast alle (rund 90 Prozent) aller zur Teilnahme berechtigten Spanier (ab 18 Jahren) mit. Gerne auch in Tippgemeinschaften.

Vergleichsweise hohe Gewinnwahrscheinlichkeit

Denn ein ganzes Los (Billete) ist mit 200 Euro nicht gerade billig. Dafür lockt ein Hauptgewinn von vier Millionen Euro. Bei einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:100.000. Zum Vergleich: Die Gewinnwahrscheinlichkeit beim deutschen Lotto liegt bei etwa 1:140.000.000.

Um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, gibt es auch Zehntellose zu kaufen. Die sogenannten "Decimos" sind für 20 Euro zu haben. Bei einem Volltreffer beträgt der Gewinn dann 400.000 Euro. Immerhin. Die Spanier investierten zuletzt im Durchschnitt gut 60 Euro pro Person in Lose der Weihnachtslotterie. Insgesamt werden 100.000 verschiedene Losnummern von 00000 bis 99999 angeboten. Seit dem Jahr 2010 wurden fortwährend 100.000 Losnummern in 195 Serien gedruckt. Insgesamt gibt es mehr als 15.000 Gewinne.

Diese werden über die Ziehung von Holzkugeln aus zwei Trommeln ermittelt. Gleichzeitig wird eine Losnummer aus einer großen Lostrommel und der dazugehörige Gewinn aus einer zweiten kleineren Trommel gezogen. Untermalt wird die Veranstaltung damit, dass die Gewinnzahlen traditionell von Waisenkindern gesungen werden. In früheren Zeiten kamen die Einnahmen spanischen Waisenkindern zu - süßer die Glocken nie klingen.

Gewagte Konstruktion?

Doch genug der Folklore. Wer hierzulande mitmachen möchte, muss sich bei einem der einschlägigen Anbieter von Wettspielen im Netz registrieren. Es ist an dieser Stelle leider nicht möglich, deutschen Glücksrittern die konkreten Namen zu nennen. Das könnte von staatlicher Seite als Werbung für unerlaubtes Glücksspiel gewertet werden. Diese Erfahrung musste n-tv.de bereits im vergangenen Jahr beim spanischen Lotteriespektakel machen. Doch so viel sei verraten: Wer dennoch über das Netz Lotto spielen möchte, für den ist ein möglicher Gewinn steuerfrei. Möglich ist dies dadurch, dass der Zocker hier keine tatsächlichen Lose erwirbt, sondern nur deren synthetische Nachbildung. Der Gewinn soll aber dennoch garantiert sein. Dafür ist, allen Unkenrufen zum Trotz, die Teilnahme  - zumindest bei den meisten Internet-Anbietern - legal. Ein möglicher Gewinn kann hierzulande demnach nicht konfisziert werden.

Kleiner Wermutstropfen: Wer auf diese Weise an der Lotterie teilnehmen möchte, muss mit einem Aufschlag auf die Lospreise von 12 Prozent und mehr rechnen. Ungeachtet dessen sollte man aber unbedingt beachten, dass Spielen süchtig machen kann. Wer jetzt auch noch anfängt zu rauchen und zu trinken, um seiner Nervosität ob solcher Gewinnspielkonstruktionen Herr zu werden, setzt sich einem erhöhten gesundheitlichen Risiko aus.

Wem das alles dann doch zu viel an Aufregung ist, der muss sich wohl oder übel nach Spanien bemühen und sich dort die Originallose kaufen. Allerdings fallen dann vor Ort auf einen etwaigen Gewinn ab 2500 Euro 20 Prozent Steuern an. In Deutschland wird hingegen nicht noch einmal zugelangt.

Quelle: ntv.de

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