Rath around the worldTraum-Urlaub in Villa am Strand mit eigenem Butler
Carsten K. Rath
Ein Stopp auf den Malediven lohnt sich für unseren Autor immer. Dieses Mal hat er allerdings nur drei Tage Zeit. Für ihn kein Problem, da er ohnehin in Asien unterwegs ist. Nur mit Handgepäck kommt er ins Taj Exotica Resort & Spa im Süd-Malé-Atoll. Das ist unschlagbar.
Rund 20 Mitarbeiter warten auf dem Steg des Taj Exotica auf dem Emboodhu Finolhu Island auf mich. Kaum habe ich das Boot verlassen, werfen sie Rosenblätter und begrüßen mich ungemein herzlich. Diese Freude ist nicht einstudiert, sie ist echt, absolut authentisch. Das spüre ich deutlich. Drei der Mitarbeiter kommen direkt auf mich zu, sie kennen mich noch von einem meiner Aufenthalte vor vier Jahren in den Taj Hotels in Neu-Delhi und in Mumbai. Ich hätte sie wohl nicht wiedererkannt. Sie mich schon.
Mir gefallen die Taj Hotels extrem gut. Meiner Meinung nach begegnet die aus Indien stammende Hotelgruppe ihren großen Konkurrenten wie Four Seasons oder Mandarin Oriental mittlerweile auf Augenhöhe. Ich beziehe eine Strandvilla - das ist mir immer am liebsten. Ich habe viel Platz, meist einen schönen Garten vor der Terrasse und natürlich den direkten Zugang über den Strand ins Meer. Natürlich sind die Wasservillen ebenfalls toll, denn es hat schon etwas, wenn man so auf dem Wasser logiert. Ich aber bevorzuge eben den Strand. Was das Taj Exotica auf den Malediven, wie auch all die anderen Taj Hotels, für mich so einzigartig macht, sind allerdings weniger die Unterkünfte, sondern vor allem die Mitarbeiter. Und zwar alle, ohne auch nur eine einzige Ausnahme.
Für jede Villa ist ein eigener Butler zuständig
Alle, die hier arbeiten, sind ständig auf der Suche, ob und wie sie ihren Gästen das Leben leichter, schöner und angenehmer machen können. Für jede Villa ist ein eigener Butler zuständig. Meiner kümmert sich unter anderem ums Timing und sorgt dafür, dass ich nicht gestört werde, wenn ich beispielsweise eine Telefonkonferenz habe. Die unglaubliche Freundlichkeit und der wahnsinnig gute Service ziehen sich durch. Auch im Spa sind alle Mitarbeiter ausnahmslos liebevoll. Die großen Behandlungsräume sind auf mehrere Wasservillen verteilt. Hier arbeiten absolute Spezialisten ihres Fachs, die sehr von der indischen Wellness-Kultur geprägt sind. Ich mag das, es ist eine Abwechslung von den andernorts vorrangig angebotenen Thai-Behandlungen.
Am Abend besuche ich das Fine-Dining-Restaurant. Es wird von Mario aus Kroatien geleitet. Bei jedem neuen Gast, der Platz nimmt, kommt der Chefkoch aus seiner Küche und fragt, was man essen möchte, macht Vorschläge und plaudert ein bisschen. Dann bereitet er das Gewünschte á la minute zu - auf Zwei-Michelin-Sterne-Niveau, finde ich. Es schmeckt hervorragend.
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Für jede Küche ist ein eigener Koch verantwortlich
Mich begeistert im Taj Exotica besonders die Vielfalt der Gastronomie. In vielen Resorts werden Küchen aus unterschiedlichen Ländern angeboten, doch meist fehlt dabei die Authentizität. Hier ist das anders. Für jede Küche ist ein eigener Koch verantwortlich. Es gibt ein indisch/maledivisches Restaurant, in dem auch Thai-Gerichte angeboten werden, eine spanisch-mexikanische Küche und das erwähnte Fine-Dining-Restaurant von Mario.
Am nächsten Morgen möchte ich arbeiten und lieber in meiner Villa frühstücken als im Restaurant. Natürlich ist das kein Problem, überrascht bin ich dann aber doch, und zwar positiv. Statt eines normalen Zimmerfrühstücks schiebt mir der Butler ein riesiges, herzförmiges Tablett mit einer unglaublich großen Auswahl ganz sanft auf die Wasseroberfläche meines Pools. Nicht bestellt und doch erlebt: ein herrliches "floating breakfast". Taj-ness nennt das Puneet Chhatwal, der CEO der Taj Hotels. Er meint damit das Bestreben eines jeden Mitarbeiters, die Dinge für die Gäste besonders zu machen.
Diese Taj-Philosophie steckt wirklich in allem, sei es abends, wenn am Strand die Fackeln angezündet werden, oder bei der Organisation eines Extra-Dinners am Strand. Das "Taj-igste", das ich während meines Aufenthalts erlebe, ist der "Love the Ocean"-Abend. Etwa 500 Meter vor dem Resort steht wie eine winzige Insel ein Holzpavillon im Wasser. Auf Wunsch kann man hier eine Massage bekommen, den Sonnenuntergang bei einem Aperitif zelebrieren oder, so wie ich, ein romantisches Dinner mitten im unendlichen Blau der Lagune genießen. Was für eine tolle Idee.
Glückliche Mitarbeiter für glückliche Gäste
In den vergangenen zehn Jahren habe ich in 15 verschiedenen Taj Hotels eingecheckt und Hunderte Mitarbeiter getroffen. Nicht ein einziges Mal bin ich einer zickigen oder schlecht gelaunten Person begegnet, nicht eine fiel jemals aus der Rolle. Der Service war immer Weltklasse - das kenne ich so von keiner anderen Hotelgesellschaft. Einen faulen Apfel gibt es normalerweise immer, also jemanden, der im negativen Sinne heraussticht. Nicht so bei Taj. Ich finde das wirklich auffällig und versuche mich mal an einer Erklärung: Die Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit ihrem Job, ihren Chefs, ihrem Arbeitgeber. Sie sind schlicht glücklich. Das spürt man von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Hotelmanager Hassan etwa motiviert seine Mitarbeiter bis in die Fingerspitzen. Und auch seinem Kollegen Nitin, Hotelmanager aus dem zweiten Taj Hotel der Malediven, dem Coral Reef Resort, gelingt das hervorragend. Wann immer es nötig ist, helfen sie sich gegenseitig - unbemerkt vom Gast. Alles läuft ganz selbstverständlich und reibungslos ab. Es ist, wie schon der große Hotelier Horst Schulze sagte: "Glückliche Mitarbeiter sorgen für glückliche Gäste und das sorgt für mehr Umsatz." Eigentlich ganz einfach. Ich kann hier beim besten Willen nichts Negatives entdecken.
Raths Reise-Rating:
1. Ganz großes Kino
2. Wenn's nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung
Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel-Rankings im deutschsprachigen Raum die-101-besten.com ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für ntv schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
