Schimmel & Pestizide inklusive Nur ein Tomatenmark ist "gut"
01.10.2025, 12:04 Uhr Artikel anhören
Kann eine gute Sache sein, so ein Mark.
(Foto: IMAGO/Panthermedia)
Tomaten sind ein hervorragender Lieferant des Antioxidans Lycopin, welches das Krebsrisiko senken und Herzerkrankungen vorbeugen soll. Warum also nicht gleich zum Konzentrat greifen, um dem Geschmack und der Gesundheit auf die Sprünge zu helfen? Weil sich in der Tube oft auch Unerwünschtes findet.
Man muss kein besonderer Fan der italienischen Küche sein, um nicht hin und wieder Tomaten zum Kochen zu verwenden. Gerne auch in Form von Tomatenmark - ob für Soßen, Ragouts oder Marinaden. Das Konzentrat verleiht vielen Gerichten eine fruchtig-würzige Note.
Zudem enthält das Konzentrat aus der Tube auch noch den Pflanzenstoff Lycopin. Produkte mit den höchsten Lycopin-Werten enthalten mit 12 Milligramm je Esslöffel ungefähr zehnmal so viel wie frische Tomaten. Dieser verleiht reifen Tomaten ihr sattes Rot. Er kann helfen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Lycopin verringert außerdem das Krebsrisiko in Prostata, Lunge und Magen und stärkt die Körperzellen zum Beispiel gegen Bakterien, Pilze und Viren.
Doch leider findet sich in Tomatenmark auch allerlei Ungutes, wie eine Untersuchung des Schweizer Partnerportals der Stiftung Warentest, Saldo, zeigt. Dieses hat 12 - vor allem in der Schweiz erhältliche - Produkte untersucht.
Nur ein Tomatenmark ist "gut"
Ergebnis? Nur eines bekam die Note "gut", acht sind hingegen "ungenügend". Der Grund für die schlechte Bewertung ist, dass die Tester in vielen Produkten Schimmelpilzgifte und/oder Pestizide fanden.
Wie Warentest berichtet, kann sich Schimmel dann bilden, wenn Tomaten zum Beispiel zu spät geerntet oder zu feucht gelagert werden. Die Schweizer fanden in fünf Produkten erhöhte Mengen der Schimmelpilzgifte Alternariol und Alternariolmonomethylether. Diese können zu allergischen Reaktionen führen und stehen im Verdacht, bei regelmäßiger Einnahme in hohen Dosen Krebs auszulösen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat deshalb Grenzwerte für die tägliche Aufnahme festgelegt. Vom am stärksten belasteten Tomatenmark enthielt schon ein Esslöffel à 20 Gramm das Vierfache der Menge Alternariol, die eine 60 Kilogramm schwere Person täglich maximal zu sich nehmen dürfte.
Testsieger auch in Deutschland erhältlich - Testverlierer nicht
Zu den Testverlierern zählen auch Eigenmarken von Aldi und Lidl in der Schweiz. Warentest hat bei beiden Discountern nachgefragt. Aldi teilte uns mit, dass das in der Schweiz getestete Tomatenmark in Deutschland nicht gehandelt wird.
Laut Lidl wird dessen Tomatenmark in Deutschland zwar unter derselben Marke verkauft, es gebe aber mehrere Lieferanten, sodass das Testergebnis aus der Schweiz auch hier nicht auf Deutschland übertragbar sei.
Das einzige für "gut" befundene Tomatenmark gibt es von Alnatura. Das Bio-Mark enthielt kaum Schimmelpilzgifte und keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und liegt mit einem Lycopin-Wert von 8 Milligramm im Mittelfeld der getesteten Ware. Es ist auch in Deutschland erhältlich. 200 Gramm kosten laut dem Anbieter 1,49 Euro.
Quelle: ntv.de, awi