EMS-Training im Test Nur einer von sechs Anbietern "gut"
22.09.2020, 17:09 Uhr
Mehr als tausend spezielle EMS-Studios gibt es inzwischen laut Stiftung Warentest in Deutschland.
(Foto: imago images/InnerVisionPRO)
Ein Trainer, etwas Bewegung und viele kleine Stromimpulse – so funktioniert die elektrische Muskelstimulation (EMS). Viele Studios bieten das spezielle Training an. Aber kein Anbieter ist rundum fit, wie Warentest feststellt.
Schnelle Fitness durch kleine Stromschläge - das versprechen viele Fitnessstudios mit der Methode der elektrischen Muskelstimulation (EMS). Nach einem Test der sechs größten deutschen EMS-Ketten zog die Stiftung Warentest allerdings am Dienstag ein ernüchterndes Fazit. Alle Ketten schwächelten bei Trainingsumsetzung und -bedingungen. Nur eine Kette habe den Fitnesszustand ihrer Kunden vorab analysiert, auch das Schmerzempfinden sei nicht richtig abgefragt worden, hieß es.
Eine Kette wurde von den Testern mit "gut" bewertet (Terra Sports), die fünf anderen schnitten "befriedigend" ab (unter anderem EMS-Lounge, 25 Minutes und Bodystreet). Stiftung Warentest kritisierte außerdem, dass Trainings oft mit zu vielen Teilnehmern stattfänden. Ein Trainer sollte laut der Stiftung maximal zwei Teilnehmer gleichzeitig betreuen.
Effektiv und gelenkschonend - bei korrekter Anwendung
Beim EMS sitzen auf angefeuchteten Funktionswesten Elektroden, die Strom an die Muskulatur weiterleiten, während der oder die Übende unter Muskelanspannung Positionen einnimmt oder bestimmte Bewegungen ausführt. Das dauert 4 Sekunden, auf die 4 Sekunden Pause folgen. Der elektrische Reiz löst eine Muskelkontraktion aus. Anders als beim konventionellen Krafttraining werden viele große Muskelgruppen gleichzeitig stimuliert und auch tiefliegende Muskulatur erreicht. Die Trainingseinheiten dauern der Stiftung zufolge in der Regel 20 Minuten und kosten zwischen 20 und 40 Euro.
Die Trainingsmethode ist beliebt: Mehr als tausend spezielle EMS-Studios gibt es inzwischen laut Stiftung Warentest in Deutschland, 2018 ließen sich so rund 200.000 Menschen unter Strom setzen. Experten empfehlen die Methode für Ältere, weil sie effektiv und gelenkschonend ist und die Menschen dadurch Kraft und Funktionalität erhalten und aufbauen können. Wird das Training nicht sachgemäß ausgeführt, kann es allerdings die Muskulatur schädigen.
Quelle: ntv.de, awi/dpa