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Geräteklau nimmt zu So schützen Sie Ihre Wärmepumpe vor Diebstahl

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Zumindest schon mal etwas getarnt ....

Zumindest schon mal etwas getarnt ....

(Foto: IMAGO/teamwork)

Wenn es nach den Plänen der Bundesregierung geht, sollen sich auf deutschen Grundstücken zunehmend Wärmepumpen tummeln, um für klimafreundliche Behaglichkeit in der kalten Jahreszeit zu sorgen. Doch die teuren Geräte wecken auch zunehmend Begehrlichkeiten bei Kriminellen.

Die Wärmepumpe gilt momentan als die umweltfreundliche Heizungsalternative - was nicht nur das Interesse von Hausbesitzern geweckt hat, sondern auch von Kriminellen. So häufen sich in jüngster Zeit Berichte über geklaute Geräte. Betroffen sind meist die gut sichtbaren Außeneinheiten der Anlage. Experten gehen davon aus, dass die Diebstähle vor allem im Herbst und Winter noch deutlich zunehmen werden.

"Jede Investition in die persönliche Energiewende, sei es Solar, Wärmepumpe oder ähnliches, sollte ausreichend geschützt werden. Es ist ratsam, sich hier ausgiebig zu informieren, damit die Freude auch lange anhält", sagt der Energieexperte Dr. Wolfgang Gründinger vom Solarunternehmen Enpal. Aber wie schützen Hausbesitzer ihre Wärmepumpe? Welche Versicherungsmöglichkeiten gibt es? Was es zum Thema zu wissen gibt, lesen Sie hier.

Wo ein Zugang, da auch ein Dieb

Noch vor der Installation der Wärmepumpe, sollte überlegt werden, wo die Außenanlage platziert werden soll. Bei der Standortwahl sollten exponierte Stellen, die Passanten leicht entdecken können, vermieden werden. Vielleicht kommt ja auch eine Montage an der Hauswand infrage? Gerade bei neueren Gebäuden könnte vielleicht auch das Flachdach als Installationsort genutzt werden. Allerdings ist dann unter Umständen damit zu rechnen, dass sich das Brummen der Geräte auf die Wände überträgt und so zum Störfaktor wird. In jedem Falle sollte zunächst geprüft werden, ob die anvisierte Fläche über genug Tragkraft verfügt - schließlich wiegen Wärmepumpen bis zu 400 Kilogramm.

Kommt nur ein Bereich rund ums Haus infrage, können Bäume, Sträucher oder Zäune als Sichtschutz dienen und neugierige Blicke fernhalten. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann seine Wärmepumpe im Zweifel auch in einem gesicherten Käfig installieren - ähnlich einem Hundezwinger. Dieser eignet sich vor allem deshalb, weil die Luftzufuhr so nicht eingeschränkt wird und dieser auch verschlossen werden kann.

Ärger mit dem Nachbarn vermeiden

Auch wenn neuere Geräte zunehmend leiser werden, dürfte der Betrieb einer Wärmepumpe für ordentlich Radau in der Nachbarschaft sorgen. Vor allem Luftwärmepumpen machen Lärm. Erd- und Wasserwärmepumpen sind dagegen leiser, für sie besteht aber wiederum eine Genehmigungspflicht. Um sich später nicht mit den Anwohnern über die Zulässigkeit des Betriebs des Gerätes streiten zu müssen, ist es für Modernisierungswillige deshalb unerlässlich, sich mit dem jeweils geltenden Recht für den Betrieb der Anlage auseinanderzusetzen. Das betrifft sowohl den Mindestabstand des Gerätes zur Grundstücksgrenze als auch den Lärmschutz.

Was es dazu zu wissen gibt, lesen Sie hier.

Fest verschraubt wird kaum geraubt

Die meisten Wärmepumpen stehen auf einer eigenen Betonplatte. Damit sie auch da bleibt, sollte das Gerät zusätzlich verschraubt werden. Dafür sollten am besten Abreißmuttern genutzt werden, die nur durch Spezialwerkzeug entfernt werden können. Wer ganz sicher sein möchte, soll die Schrauben zusätzlich verschweißen. So haben Diebe kaum eine Chance, die Wärmepumpe ohne weiteres wegzutragen.

In den meisten Fällen wird ein Diebstahl der Wärmepumpe geplant. Das erhöht die Chancen, schon vor der Tat verdächtige Personen beim Ausspähen der Gegebenheiten des Grundstücks zu beobachten. Wer über aufmerksame Nachbarn verfügt und selbst ein Auge auf Auffälligkeiten hat, kann so eventuell einen Zugriff der Kriminellen verhindern.

Wärmepumpen versichern

Eine gestohlene Wärmepumpe kann erhebliche finanzielle Verluste verursachen. Wer sich also absichern möchte, sollte auf einen Versicherungsschutz setzen. Deshalb sollte zunächst geprüft werden, ob die Wärmepumpe vielleicht im bestehenden Vertrag der Wohngebäudeversicherung enthalten ist. Normalerweise ist das nicht der Fall. Bei einigen Anbietern ist die Einbindung der Wärmepumpe in den aktuellen Versicherungsschutz aber möglich. Falls nicht, kann eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen werden. Mittlerweile gibt es Policen, die speziell den Diebstahl von Wärmepumpen abdecken. Um den günstigsten und umfänglichsten Schutz zu bekommen, sollten die Tarife und Konditionen verschiedener Anbieter vor Vertragsabschluss verglichen werden.

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Schadensbegrenzung planbar

Wie so oft, gilt auch hier: besser Prävention, statt Intervention. Bei der Anschaffung einer Wärmepumpe sollten bereits alle nötigen Beweise gesichert werden: Dazu gehören Fotos von der installierten Wärmepumpe und der Befestigung. Relevante Dokumente, wie beispielsweise Kaufvertrag, Rechnungen oder auch Versicherungen müssen unbedingt auffindbar aufbewahrt werden. Zudem gilt es, sich über Schutz und Versicherungen von Wärmepumpen auf dem Laufenden zu halten. Und gegebenenfalls die Maßnahmen zu optimieren.

Quelle: ntv.de, awi

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