Spanische WeihnachtslotterieTeilnahme illegal: Deutschen bleibt "El Gordo" verwehrt

Die spanische Weihnachtslotterie lockt Jahr für Jahr mit riesigen Gewinnen. Auch in Deutschland locken Anbieter mit einer Teilnahme - dabei ist das von hier aus gar nicht erlaubt. Warum ist das so?
Gesamtgewinne im Wert von 2,7 Milliarden Euro und ein Hauptgewinn namens "El Gordo" von 4 Millionen Euro - gemessen an den reinen Zahlen ist die spanische Weihnachtslotterie "El Gordo" als die größte Lotterie der Welt. Noch dazu soll die Gewinnwahrscheinlichkeit deutlich höher sein als beim deutschen Lotto 6 aus 49. Nicht verwunderlich also, dass auch so manche deutsche Spielerinnen und Spieler ihr Glück versuchen wollen.
Einige Online-Anbieter bieten hierzulande eine Teilnahme an der spanischen Weihnachtslotterie an. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) warnt aber dringend davor, solche Angebote in Anspruch zu nehmen. Der Grund: Aus Deutschland ist die Teilnahme gar nicht erlaubt, die beworbenen Angebote illegal. Die Teilnahme steht lediglich Menschen offen, die in Spanien leben oder sich dort aufhalten. Nach den Regelungen des deutschen Glücksspielstaatsvertrages 2021 (GlüStV 2021) sind derartige "Zweitlotterien" nicht erlaubnisfähig und somit illegal.
Dennoch bewerben mehrere bekannte Internetseiten derzeit die Teilnahme an "El Gordo". Diese Anbieter verfügen nicht über eine deutsche Erlaubnis und sind nicht auf der amtlichen Whitelist aufgeführt.
Teilnahme kann rechtliche Folgen haben
Anstatt ein offizielles Los zu erwerben, wetten Käuferinnen und Käufer vielmehr lediglich auf den Ausgang der Lotterie. "Ein Vertragsverhältnis mit dem spanischen staatlichen Lotterieveranstalter kommt dabei nicht zustande", teilt die GGL auf ihrer Webseite mit. Das dürfte vielen gar nicht bewusst sein.
Die Teilnahme kann für Deutsche daher rechtliche Konsequenzen haben und mit Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe geahndet werden. Außerdem könnten Spiele manipuliert sein, Gewinnzahlungen ausbleiben und persönliche Daten missbraucht werden, so die GGL weiter.
Wer aus Deutschland online versucht, direkt bei der spanischen Lotterie (Lotería Nacional) ein Los oder Teile eines Loses zu erwerben, stößt schnell an seine Grenzen. Denn die Webseite prüft die IP-Adresse, mit der sich Nutzerinnen und Nutzer einloggen, und weiß so, von wo aus man gerade ins Netz geht. Wer sich nicht in Spanien befindet, bekommt sehr schnell einen Hinweis auf Spanisch oder Englisch angezeigt, dass die Teilnahme nicht möglich ist.
Wer aber dennoch legal ein Los erwerben möchte, der muss sich wohl oder übel nach Spanien bemühen und dort die Originallose kaufen. Allerdings fallen dann vor Ort auf einen etwaigen Gewinn ab 2500 Euro 20 Prozent Steuern an. In Deutschland wird hingegen nicht noch einmal zugelangt.