Fleischloses im Test Ein Veggie-Burger bekommt die Traumnote
29.04.2021, 11:22 Uhr
Lecker?
Fast acht Millionen Menschen in Deutschland ernähren sich vegetarisch oder vegan. Ging dies in der Vergangenheit oft mit kulinarischem Verzicht einher, gibt es nun zahlreiche Lebensmittel auch als fleischloses Substitut. Auch den Burger. Warentest weiß, wie der schmeckt.
Patty - so nennen Hamburger-Liebhaber das Herzstück der geschichteten Spezialität. Das englische Wort Patty bedeutet übersetzt Bratling. Klassischerweise besteht ein Burger-Patty aus Rindfleisch, zunehmend bietet der Handel vegane und vegetarische Alternativen.
Die Stiftung Warentest hat 18 Veggie-Patties für Burger getestet, 16 davon sind vegan. Das Ergebnis: Jedes zweite der Produkte aus Soja, Erbsenprotein, Bohnen und Co. schneidet mindestens "gut" ab - doch eine bekannte Marke fällt wegen zu hohen Schadstoffwerten durch.
Die Tester kauften für ihre Untersuchung sowohl gekühlte, ungekühlte als auch tiefgefrorene Veggie-Patties ein, sieben davon in Bio-Qualität. 40 Prozent der Gesamtnote machte das sensorische Urteil aus, also Geschmack, Geruch und Mundgefühl. Außerdem wurde untersucht, welche Grundnährstoffe, welche Art von Fettsäuren und wie viel Salz in den Produkten steckt.
Geschmack, Fettqualität, Salz und Schadstoffe
So wurde etwa bei den Patties von Aldi und Lidl die Fettqualität kritisch bewertet: Sie enthalten Kokosöl und damit zu 60 Prozent gesättigte Fettsäuren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Der "Beyond Meat"-Burger enthält zwar pro Patty 21,5 Prozent Fett, punktet allerdings mit wertvollem Rapsöl. Der Testsieger schmeckt und riecht laut den Experten sehr rindfleischähnlich und erhält die sensorische Traumnote 1,0.
Auch, ob die Packungsangaben richtig und verständlich sind, schauten sich die Tester genau an. Im Labor wurden die Patties dann noch auf Schadstoffe wie Schwermetalle, Chlorat oder Schimmelpilzgifte sowie auf Keime geprüft. Für die "Green Cuisine Vegetarische Burger" von Iglo ("mangelhaft") ging das nicht gut aus: Darin fand Stiftung Warentest vier Schadstoffe in kritischen Mengen - etwa 3-MCPD-Ester, die sich in möglicherweise krebserregendes 3-MCPD umwandeln. Laut Iglo seien die Ester über Grillstreifen in das Produkt geraten. Auf diese will der Hersteller jetzt verzichten. Die Belastung mit Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh) stamme aus dem verwendeten Erbsenprotein, erklärte Iglo; auch dieses Problem sei inzwischen behoben.
Deutlich besser sieht die Sache da beim schon genannten tiefgekühlten Testsieger Beyond Meat aus (1,70 Euro pro 100 Gramm, Note 1,8, "gut"). Aber auch die "No Meat Just Burger Vegane Burger Patties" von Edeka (tiefgekühlt, 0,87 Euro pro 100 Gram, Note 2,1 "gut") und "The Vegetarian Butcher - Vegetarische Hack-selig Burger" (gekühlt, 1,83 Euro pro 100 Gramm, Note 2,1 "gut") konnten im Test überzeugen.
Quelle: ntv.de, awi