Notbremse und Einkaufen Welche Geschäfte dürfen jetzt noch öffnen?
24.04.2021, 14:20 Uhr
Ist die Sieben-Tage-Inzidenz zu hoch, bleibt der Laden zu.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ab heute gilt die Bundes-Notbremse. Erstmals während der Corona-Pandemie sind auch Supermärkte von den Maßnahmen betroffen. Grundsätzlich darf man aber noch vor die Tür - zum Beispiel auch, um der Grundversorgung für den täglichen Bedarf nachzukommen. Wo das noch erlaubt ist, lesen Sie hier.
Das öffentliche Leben soll in Deutschland seit heute aufgrund des Coronavirus nochmals reduziert werden. Zumindest in Kreisen und Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 in den vergangenen drei Tagen - denn dann greift die Bundes-Notbremse. Ab diesem Wert müssen alle Läden schließen.
Ausnahmen gelten weiterhin für:
- Wochenmärkte, auf denen nur Lebensmittel verkauft werden
- Lebensmittelgeschäfte (wann der Supermarkt schön leer ist, lesen Sie hier)
- Getränkemärkte
- Reformhäuser
- Babyfachmärkte
- Apotheken
- Sanitätshäuser
- Drogerien
- Optiker
- Hörgeräteakustiker
- Tankstellen
- Buchhandlungen
- Stellen des Zeitungsverkaufs
- Blumenfachgeschäfte
- Tierbedarfsmärkte
- Futtermittelmärkte
- Gartenmärkte
- Großhandel
- Werkstätten
- Postfilialen
- Banken
- Waschsalons
Der Verkauf von Waren, die über das übliche Sortiment des jeweiligen Geschäfts hinausgehen, wird in diesen Geschäften untersagt. Es gelten weiterhin Abstands- und Hygienekonzepte. Auch muss weiterhin in geschlossenen Räumen von jedem Kunden eine FFP2- oder medizinische Atemschutzmaske getragen werden.
Diese Maßnahmen treten wieder außer Kraft, wenn der Schwellenwert von 100 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wird.
Auch Supermärkte von den Regelungen betroffen
Neu ist der bundesweite Erlass einer Ausgangsbeschränkung. Die gab es bislang in einigen Bundesländern oder einzelnen Städten oder Gemeinden, aber nicht deutschlandweit. So soll der Aufenthalt von Personen außerhalb einer Wohnung von 22 Uhr bis 5 Uhr des Folgetages untersagt werden. Nur noch im Notfall, zu dienstlichen Zwecken oder wenn man zum Beispiel mit dem Hund rausmuss, darf man das Haus verlassen. Zwischen 22 Uhr und 24 Uhr ist außerdem erlaubt, sich alleine draußen zu bewegen.
Erstmals während der Corona-Pandemie sind auch Supermärkte von den Maßnahmen betroffen. Das bedeutet dann auch für Lebensmittelhändler wie Rewe und Edeka, die bislang länger als 22 Uhr geöffnet haben, dass sie rechtzeitig ihre Märkte schließen müssen. Bei den Discountern Aldi und Lidl, die ihre Filialen im Normalbetrieb bis 21 Uhr geöffnet haben, wird es eher keine Änderungen geben.
Neu ist auch die Anzahl der zugelassenen Kunden pro Quadratmeter in den Geschäften. Bislang durften in den meisten Bundesländern Geschäfte mit weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche eine Person je 10 Quadratmeter einlassen, für die Flächen, die darüber hinausgingen, dann nur noch eine Person je 20 Quadratmeter. Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht jedoch bei Inzidenzen von mehr als 100 nur noch einen Kunden je 20 Quadratmeter Verkaufsfläche für die ersten 800 Quadratmeter vor - und darüber hinaus sogar nur einen Kunden je 40 Quadratmeter. Das betrifft auch Discounter und Supermärkte.
Auch Gastronomen müssen sich an die Ausgangsbeschränkung halten: Ein Abverkauf von Speisen zum Mitnehmen ist nach der Corona-Notbremse zwischen 22 Uhr und 5 Uhr nicht erlaubt.
"Click&Meet" bis Inzidenzwert von 150 möglich
Bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 sind auch "Click&Meet"-Angebote erlaubt. Bei dem Einkauf nach Termin muss allerdings ein höchstens 24 Stunden altes negatives Testergebnis vorgelegt werden. Möglich ist ebenfalls die Nutzung von "Click&Collect", also das Abholen vorbestellter Ware im Ladengeschäft.
Körpernahe Dienstleistungen sind untersagt - mit Ausnahme von medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder seelsorgerischen Dienstleistungen. Außerdem dürfen Friseurbetriebe und Fußpfleger geöffnet bleiben. Diese dürfen aber nur mit Atemschutzmasken (FFP2 oder vergleichbar) arbeiten. Friseur- und Fußpflegebesuche sind nur mit negativem Test möglich.
Quelle: ntv.de, awi/dpa