Baden-Württemberg Drogennetzwerk im Knast zerschlagen - Justizbeamte im Visier
07.11.2025, 10:30 Uhr
Ein großangelegter Schlag gegen den Drogenhandel hinter Gittern: Ermittler finden bei einer Razzia Drogen, Waffen und Bargeld. Unter den Verdächtigen sind Justizvollzugsbeamte.
Ravensburg (dpa/lsw) - Ein landesweites Drogennetzwerk in Gefängnissen in Baden-Württemberg ist aufgeflogen. Fünf Tatverdächtige - darunter eine Frau - sind laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Insgesamt wird gegen 19 Tatverdächtige ermittelt, darunter sind drei Justizvollzugsbeamte. Sie sollen mit Drogen gedealt und den Rauschgifthandel unterstützt zu haben.
Razzia in Gefängnissen und Wohnungen
Bei einer Razzia am Montag wurden mehrere Justizvollzugsanstalten (JVA) sowie zwölf Wohnobjekte untersucht. Daran waren die Polizeipräsidien Ulm, Heidelberg, Karlsruhe, die Bereitschaftspolizei sowie die Kriminalpolizei Neu-Ulm beteiligt.
Kokain, Arzneimittel sowie verschiedene Waffen und Bargeld wurden sichergestellt. Die genaue Anzahl der durchsuchten JVA wollte die Polizei nicht bekanntgeben. Ebenso wurde nicht bekanntgegeben, wo sich diese befinden.
Frühe Hinweise auf Drogenhandel
Nach Hinweisen, dass Gefangene der JVA Ravensburg mit Drogen handeln, wurde im Frühjahr seitens der Kriminalpolizei Friedrichshafen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei wurden vier Haupttatverdächtige ausgemacht. Ihnen wird zur Last gelegt, in Haftanstalten mit Rauschgift sowie verschiedenen Medikamenten gedealt zu haben. Die Bezugsquellen wurden ermittelt.
Alle Tatverdächtigen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Sie stehen im Verdacht, mit Drogen zu handeln und den Rauschgifthandel der Insassen in der Justizvollzugsanstalt unterstützt zu haben.
Die Verhafteten sollen arbeitsteilig agiert haben. Vier Haupttatverdächtige zogen in den Haftanstalten die Fäden, eine 29 Jahre alte Frau half von draußen. Auch gegen einen weiteren Mitbeschuldigten wurde ein Haftbefehl erlassen, der sodann gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Friedrichshafen zu dem Netzwerk dauern an.
Quelle: dpa