Berlin & Brandenburg Vogelgrippe-Einsatz: Landrat meldet beim Land Hilfe an
23.10.2025, 14:59 Uhr
(Foto: Nobert Schneeweiß/Artenkompetenz)
An der Vogelgrippe sterben massenhaft Kraniche, die entsorgt werden müssen. "Das kann nicht der Naturfreund in seiner Freizeit machen", warnt ein Artenschützer. Schickt das Land Hilfe?
Fehrbellin/Neuruppin (dpa/bb) - Wegen des Vogelgrippe-Ausbruchs mit massenhaft toten Kranichen hat der Landkreis Ostprignitz-Ruppin zusätzliche Hilfe beim Land angefordert. "Wir haben zwischen 60 und 100 Kräfte beim Land angemeldet", sagte Landrat Ralf Reinhardt (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Sie sollen beim Einsammeln der Kadaver im Linum Teichland unterstützen. Bislang sind dort vor allem freiwillige Helfer im Einsatz. Der Landrat will sich am Freitag auch vor Ort ein Bild der Lage machen, wie er ankündigte.
Die Gemeinde Fehrbellin hatte professionelle Unterstützung für die ehrenamtlichen Helfer und den Einsatz beispielsweise des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr gefordert. "Das kann nicht der Naturfreund in seiner Freizeit machen", sagte der Artenschützer Norbert Schneeweiß in Fehrbellin Radio Eins vom RBB.
Land prüft Unterstützung
Das Landesagrarministerium teilte auf Anfrage mit: "Derzeit helfen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamts für Umwelt, Ehrenamtliche von örtlichen Feuerwehren über Ranger vor Ort." Es werde zudem geprüft, wie das Land vor Ort bei der Bewältigung der Vogelgrippe unterstützen könne.
Landrat: Zahl der toten Wildvögel wird sich erhöhen
Landrat Reinhardt rechnet damit, dass die Zahl der toten Wildvögel weiter steigt, weil der Vogelzug noch einige Wochen andauere. "Da werden noch mehr umfallen." Seine Befürchtung: Es könnten am Ende im gesamten Vogelzug-Gebiet, das sich auf mehrere Landkreise erstreckt, um die 10.000 Wildvögel sterben, meinte er. Bislang waren es nach Behörden-Schätzung mehr als 1.000 tote Kraniche im Linumer Teichland innerhalb weniger Tage.
Der Landrat sagte zu Forderungen nach mehr Hilfe: "Wir helfen in Fehrbellin so gut wir können." Reinhardt nannte etwa das Aufstellen von Containern zur Entsorgung der Kadaver, die Bereitstellung von Material und Handschuhen sowie den Einsatz einer Drohne. Kollegen aus dem Veterinäramt etwa könne er für das Einsammeln der toten Kraniche nicht aktivieren, "weil sie sonst kontaminiert sind" und somit ihren anderen Aufgaben nicht nachgehen könnten. "Sie sind dann verbrannt, wenn sie dort tätig werden", so Reinhardt.
Quelle: dpa